piwik no script img

West-Zoll hilft aus

■ Rund 100 bundesdeutsche Zöllner helfen DDR-Kollegen

Rostock (dpa) - 98 Zöllner aus dem Bundesgebiet haben vorübergehend ihre Zelte jenseits der ehemaligen innerdeutschen Grenze aufgeschlagen, um ihre DDR-Kollegen bis zum 10. August in berufsinternen Fragen zu beraten. Mit Inkrafttreten der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion am 1.Juli veränderten sich in der DDR die Aufgaben der Behörde immens, wie Inspektor Lothar Kapp, Leiter der Zolldirektion Rostock/Schwerin/Neubrandenburg, am Dienstag vor Journalisten mitteilte. Allein im Raum Mittenburg/Vorpommern erhalten rund 500 Zöllner, die bislang den deutsch-deutschen Grenzverkehr überwachten, Unterstützung von 21 Berufskollegen aus der Bundesrepublik. Ein in der vergangenen Woche von der Volkskammer verabschiedetes Gesetz über die Umstrukturierung des DDR-Zolls bildet den Kern für 30 neue Rechtsvorschriften, die im wesentlichen den bundesdeutschen angeglichen wurden. Um sie in der Praxis anwenden zu können, übten sich DDR-Zöllner bereits zuvor bei Einsätzen im Westen.

Ging es früher um den „Schutz des staatlichen Handels- und Valuta-Potentials der DDR“, haben sich heute die Mitarbeiter der Behörde nach Artikel 34 des Staatsvertrages zu richten, der die grundsätzliche Freiheit des Außenhandels unter marktwirtschaftlichen Bedingungen sichern soll. Für den innerdeutschen Warenverkehr gibt es nun keine Beschränkungen und Zollauflagen mehr. Für die grüne Grenze wurde ein Grenzaufsichtsdienst gebildet, der Verstöße gegen Umwelt-, Arten- und Gesundheitsschutz oder Drogenschmuggel u.a. zu ahnden hat.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen