: Werkbund
Auf Anregung des Architekten Hermann Muthesius gegründet, benannte der Deutsche Werkbund 1907 in seiner programmatischen Denkschrift die „Veredelung der gewerblichen Arbeit“ als sein Hauptziel. Als kulturpolitische Initiative sieht er den Staat in der Pflicht, die gewerbliche Arbeit „vor so genannten rein künstlerischen Tendenzen“ zu bewahren: Funktionalität statt Ornamentik. Am einflussreichsten war der Werkbund in der Weimarer Republik – die in ihm propagierten Ideen waren maßgeblich für die 1919 gegründete „Bauhaus“-Architekturschule. Als Mahner in Sachen Nachhaltigkeit tritt der Werkbund spätestens seit 1959 auf. Bereits damals wurde vor den gesellschaftlichen und ökologischen Folgen der Zersiedlung gewarnt – allerdings mit relativ bescheidener Wirkung. taz