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Werften bauen Arbeitsplätze ab

■ IG Metall fordert Wettbewerbshilfen für den Schiffbau

Hamburg/Bonn (dpa/AP) – In der deutschen Werftindustrie werden im nächsten Jahr mindestens 3.100 Arbeitsplätze abgebaut. Bei den fünf Werften in Mecklenburg- Vorpommern sollen rund 1.400, bei den westdeutschen Werften etwa 1.700 Beschäftigte entlassen werden. Das hat eine Umfrage der Bremer Universität und der IG Metall Küste unter Betriebsräten in 34 Werften ergeben. In den vergangenen zwölf Monaten wurden bereits im Westen 1.700 Mitarbeiter und im Osten 1.400 Mitarbeiter der rund 40.000 Beschäftigten abgebaut, in zwei Dritteln der Betriebe gab es Kurzarbeit. Der deutsche Schiffbau befindet sich nach den Worten von IG-Metall-Bezirksleiter Frank Teichmüller „in schwerer See“: „Die Auslastung der Produktionskapazitäten ist katastrophal.“ Bei manchen Werften liege die Auslastung schon jetzt unter 50 Prozent.

Die IG Metall beklagt in diesem Zusammenhang die „nebulöse und sprunghafte“ Schiffbaupolitik der Bundesregierung. Aus industriepolitischen Erwägungen verlangt sie eine Fortschreibung des jetzigen Wettbewerbs-Hilfeprogramms im Gesamtvolumen von 250 Millionen Mark. Der Bundesrat hatte sich bereits für diesen Umfang ausgesprochen.

Unterdessen haben die Bonner Fraktionen von CDU, FDP und SPD für die Schiffahrt- und Werftenhilfe offenbar einen Kompromiß gefunden. Wie der Bonner SPD-Abgeordnete Horst Jungmann am Mittwoch abend bekanntgab, sollen die gesamtdeutsche Schiffahrt und die westdeutsche Werftindustrie 1994 voraussichtlich mit je 100 Millionen Mark aus Bundesmitteln subventioniert werden. Für die Schiffahrt sollen ferner für 1995 Beihilfen von 90 Millionen Mark vorgesehen werden. Die Bundesländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein müssen einen eigenen Anteil von insgesamt 100 Millionen Mark einbringen.

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