piwik no script img

surfbrett Werbung für Wales

Browser sind Pedanten. Sie verzeihen nicht den kleinsten Fehler in der Adresse. Eine gute Übung für Tippschwache ist der folgende URL:www.llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch.co.uk. Wer das geschafft hat, landet auf der Homepage einer walisischen Kleinstadt, die auf ebendiesen Namen hört. Das nur vermeintlich unaussprechbare Wort kann man sich per Audiofile zu Gemüte führen – es klingt wie satanische Verse, rückwärts gelesen, oder wie die Sprechversuche eines Walisers nach dem zehnten Whisky, allerdings mit Korken im Mund. Wer eine gelenkige Zunge besitzt, kann am „Sound File Quiz“ teilnehmen, ein Gemeinde-T-Shirt gewinnen und dann mit einem Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch-Kringel auf dem Bauch angeben. Auch ohne dies lernt man, dass der Ort im Norden von Wales durch einen Werbegag im 19. Jahrhundert zu seinem Namen kam. Ein Schuster hat ihn ausgetüftelt, um das Dorf für den Handel attraktiv zu machen. Außerdem ist auf der Website die Bedeutung der siebzehn Silben genau erklärt – zusammen ergeben sie „Saint Mary's Church in the hollow of the white hazal near a rapid whirlpool and the Church of St. Tysilio of the red cave“. Zwei Kirchen und ein flotter Whirlpool! Wer dort öfter hinsurfen will, sollte eine Bookmark in Erwägung ziehen.

pechlucky@gmx.de

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen