: Werbewirksames Wortgeklingel
Betr.: „Mehr Gelb für Schwarz: Und mindestens zwei Senatoren für die FDP“, taz hamburg v. 25. 2.
Aha, Soltau meint also: „Nehmen Sie das Beispiel LBK. Der Slogan ‚Gesundheit ist keine Ware‘, den auch die SPD verkündet, ist Volksverdummung.“ Wer die Informationspolitik der gegenwärtigen Bürgerschaftsmehrheit aufmerksam verfolgt, und nebenbei vielleicht selbst etwas recherchiert hat, dem dürfte bei dieser Anfängerrhetorik glatt das Frühstück wieder hochgekommen sein.
Wie wäre es stattdessen gewesen, wenn man einfach mal Beschäftigte (nicht nur Chefärzte) in den bisher privatisierten Krankenhäusern interviewt, oder einen Blick in die entsprechenden Foren im Internet geworfen hätte? Wäre vermutlich weit weniger werbewirksam gewesen. (...) Ein Satz wie „es wird keine Gehaltskürzungen geben“ mag wohl als Wortkonstrukt wahr sein. Die geplante Einsparung wird dann eben per Outsourcing durchgezogen. (...). Zudem: wer will bitte sicherstellen, dass uns Bürgern in einem privaten Gesundheitswesen tatsächlich die beste Behandlung mit den besten Geräten zugute kommen wird? Sind doch die Anteilseigener eines Klinikunternehmens meist Medizingerätehersteller und Pharmaunternehmen, die hier einen sicheren Absatzmarkt haben. (...) Das Gesundheitswesen und sonstige Grundversorgungen gehören definitiv nicht in private Hand. Hier muß ggf. der Staat mit Steuermitteln einspringen, wenn gar nichts mehr geht, und eben woanders sparen. Eine Privatisierung wird nur zu Zuständen, wie sie beispielsweise in den USA herrschen, führen – und das ist sicher! (Name der Red. bekannt)