FILMTIPP : „Wer wenn nicht wir“ von Andres Veiel
Gibt es nicht schon genug Filme über den deutschen Terrorismus in den 70er Jahren? Mit Uli Edels „Baader Meinhof Komplex“ schien das Thema im doppelten Sinne des Wortes erschöpfend behandelt worden zu sein und Andres Veiel hat mit der Dokumentation „Black Box BRD“ das Standardwerk gedreht. Deshalb ist es auch Veiel, der am besten weiß, welche Geschichten über dieses bundesdeutsche Trauma noch nicht erzählt worden sind. In Gerd Koenens Sachbuch „Vesper, Ensslin, Baader - Urszenen des deutschen Terrorismus“ fand er Aspekte der Vorgeschichte, die viel komplexer ist als es die gängigen Lesarten des Mythos RAF ahnen ließen. Da Veiel für einen Dokumentarfilm zu wenig Material hatte (seine Protagonisten sind entweder tot oder weigern sich, vor einer Kamera zu sprechen), entschied er sich eher notgedrungen dafür, zu diesem Thema seinen ersten Spielfilm zu drehen.
■ GÖ: Lumière, H: Kino am Raschplatz, HB: Cinema im Ostertor, OL: Casablanca, OS: Cinema-Arthouse■ HH: Abaton, Blankeneser, KI: Studio am Dreiecksplatz, LG: Scala