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Wer Büros sucht, findet in der Stadt zu viele

■ Immobilienberater Jones Lang Wootton: „Der Leerstand bleibt weiter dramatisch“

Der Büroflächenmarkt in der Stadt kollabiert weiter. Vertragsabschlüsse bei gewerblichen Immobilien rangieren derzeit auf einem Tiefstand. Vermietungen, insbesondere bei großen Flächen oder Etagen, kommen immer weniger zustande. Zugleich werden durch Fertigstellungen neuer Gebäude den leeren Flächen von 1,4 Millionen Quadratmeter neue hinzugefügt. Lediglich bei Eigennutzern zeichnet sich ein positiveres Bild ab. Deren Belegungsdaten in eigenen Bauten steigen.

Die düsteren Markstandsdaten für das 2. Quartal 1998 legte jetzt der renommierte internationale Immobilienberater Jones Lang Wootton vor. Im Unterschied zu anderen Consultingfirmen beurteilt Jones Lang Wootton die Lage „drastisch“, der Markt komme „nicht in die Gänge“. In den Monaten April bis Juni, so die Consulter, seien „lediglich 27.000 Quadratmeter Bürofläche in Mietverträge umgesetzt worden“. Dies seien 50 Prozent weniger als im ersten Quartal und weniger als im Vergleichsquartal 1997, „dem schlechtesten im ganzen Jahr 1997“.

Bei Bürovermietungen auf Flächen von rund 1.500 Quadratmetern hat Jones Lang Wootton „einen besonders starken Rückgang ermittelt“. Die Mieter seien auf diesem Sektor im 2. Quartal um fast die Hälfte zurückgegangen. Nur rund 10.000 Quadratmeter seien bezogen worden – davon am meisten (32 Prozent) im Bereich der Friedrichstraße, gefolgt von der westlichen Innenstadt mit 12 Prozent.

Während durch die aktuellen Fertigstellungen von Büros (142.000 Quadratmeter) der Leerstand auf weit über 1,4 Millionen Quadratmeter anwuchs, konnte sich das Niveau der Mietpreise halten. Demnach muß man in Mitte durchschnittlich 40 Mark pro Quadratmeter zahlen, im Westen dagegen 22,59 Mark. Welche Entwicklung der Markt nimmt, läßt Jones Lang Wootton offen: Dies hänge von den „Umsätzen der Unternehmen und den Ferigstellungen ab“. rola

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