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Wenn die Haut versagt

■ Dermatologen: Allergien durch Deodorants äußerst selten / Warnungen übertrieben

Hannover. Deodorants lösen nach Untersuchungen von Dermatologen nur äußerst selten Allergien aus. Nach den Daten des „Informationsverbundes Dermatologischer Kliniken zur Dokumentation der Kontaktallergien“ (IVDK) in Göttingen wurden bei über 40.000 allergieverdächtigen Patienten von 1990 bis 1995 lediglich 83 Fälle von Deo-Allergie diagnostiziert. Ursache seien meist Parfümstoffe gewesen. Das sind aufs Jahr gerechnet 13,8 Fälle, erläuterte der Leiter dieser nach Angaben der Organisation weltweit größten Kontaktallergie-Datenbank, Axel Schnuch, in einer Mitteilung. 24 Hautkliniken haben sich im IVDK zu einem Datenverbund zusammmengeschlossen.

Damit reagierten die Hautärzte auf eine Warnung der Hamburger Verbraucherzentrale, viele Deodorants enthielten allergieauslösende Substanzen. In insgesamt 40 Produkten seien Aluminiumsalze gefunden worden, die als problematisch gelten, weil sie zu Ekzemen führen könnten.

Zwar gebe es gelegentlich allergische Reaktionen auf Deos wie juckende Hautrötungen, erklärte Schnuch. Doch selbst wenn nur ein Prozent aller Deo-Allergien in den 24 Kliniken erfaßt worden wären, bedeute dies bei Verkaufszahlen von über zwei Millionen Deodorants das Risiko einer Deoallergie von etwa 0,7 bei einer Million Packungen. Daraus könne keine Gefährdung der Bevölkerung durch Deos, Duftstoffe oder Konservierungsmittel abgeleitet werden. dpa

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