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Weniger Quecksilber

■ Ornithologen-Kongreß: Belastung der Nordsee-Vögel mit PCB weiterhin hoch

Wilhelmshaven – Die Quecksilberbelastung der deutschen Nordseeküste ist in den vergangenen Jahren offenbar zurückgegangen. Das ergaben langfristige Studien von Küstenvögeln in der Deutschen Bucht, erklärte gestern die Deutsche Ornithologen-Gesellschaft (DOG) bei ihrem Kongreß in Wilhelmshaven.

Die Biologen verwiesen auf Messungen von Quecksilberrückständen, die über die Nahrungskette in Eier und Gefieder der Vögel gelangen. Als Ausnahmegebiet gilt jedoch die Elbe, wo die giftige Substanz immer noch in größeren Mengen festgestellt wird. Dagen ist die Belastung der Seevögel mit dem Umweltgift PCB nach wie vor hoch.

Im Mittelpunkt des Ornithologenkongresses mit rund 500 Teilnehmern standen die Ernährung und der Stoffwechsel der Vögel sowie deren Funktion als Bioindikatoren für den Zustand der Umwelt. Die Helgoländer Vogelwarte des Instituts für Vogelforschung in Wilhelmshaven ermittelte mit Vogelberingungen, daß im langjährigen Vergleich 18 der Zugvogelarten in ihrem Bestand abgenommen haben. 14 Arten wurden häufiger registriert und 21 blieben stabil.

Generell wiesen die Biologen auf negative Umwelteinflüsse auf Fauna und Flora hin. In diesem Zusammenhang kritisierte der DOG-Vorstand die zunehmend kurzatmige Forschungsförderung in Deutschland. Vizepräsident Roland Prinzinger rügte, daß bei der Mittelvergabe stets schnelle Resultate erhofft würden. Doch meist könne nur kontinuierliche Forschung Brennpunkte der Umweltbelastung und Lösungsansätze ermitteln.

In einer Resolution lehnte die DOG Ölteppich-Versuche in der Nordsee ab. Nach Ansicht der Ornithologen werden dabei Ölreste zurückbleiben und das Meer belasten. Sie verlangten Kontrollen auf der Erde und schärfere Strafen für Umweltsünder. Das umstrittene Experiment wird von Meeresforschern der Universität Hamburg, der Deutschen Agentur für Luft- und Raumfahrtabgelegenheiten (Dara) und der amerikanischen Raumfahrtagentur NASA organisiert. Dabei solle ein 20 Kilometer langer Ölfilm vor Sylt in die Nordsee geschüttet und von der amerikanischen Raumfähre „Endeavour“ beobachtet werden. dpa

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