: Weniger Milchkühe
■ Für verbesserte Milchquotenregelung
Für ein verbessertes System der seit zehn Jahren bestehenden Milchquotenregelung hat sich am Dienstag in Hannover die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) ausgesprochen. Vorsitzender Peter Cornelius bezeichnete vor Journalisten den Quotenrahmen als derzeit problemlos. Die Mengenbegrenzung und Preisentwicklung seien aber hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Cornelius forderte ein Quotensystem, das vor allem die reinen Milchproduzenten gegenüber den Verpachtern und Verleasern von Milchquoten besser berücksichtigt.
Nach den Worten von Cornelius haben sich die niedersächsischen Milchviehhalter innerhalb der EU eine konsequentere Umsetzung der Produktionsbeschränkung gewünscht. Von der Einführung der Mengenbeschränkung im Jahre 1983 bis Ende 1993 sei in Niedersachsen die jährliche Milchanlieferung an die Molkereien von 5,3 Millionen Tonnen auf 4,8 Millionen Tonnen zurückgegangen. Der Auszahlungspreis ab Hof und ohne Mehrwertsteuer bei 3,7 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß je Kilogramm Milch habe Ende 1993 mit 58,86 Pfennig um knapp fünf Pfennig unter dem Niveau von 1983 gelegen. Ein stärkeres Absinken wie bei anderen landwirtschaftlichen Produkten sei aber verhindert worden. dpa
Infolge der Quotenregelung und anderer Faktoren ist laut Landesvereinigung die Zahl der Milchkühe in Niedersachsen von 1983 bis Ende 1993 von 1,2 Millionen auf 853 000 zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum habe sich die Zahl der milchviehhaltenden Betiebe von 57 054 auf 32 681 verringert. Pro Jahr geben etwa drei bis fünf Prozent der Milcherzeuger auf, hieß es. Der durchschnittliche Kuhbestand je Betrieb ist von 20,9 Tieren im Jahre 1983 auf 26 Ende vergangenen Jahres gestiegen.
Mit strengen Untersuchungen der Futtermittel will die niedersächsische Milchwirtschaft verhindern, daß die englische Rinderlähmseuche (BSE) auf heimische Milchrinder übertragen wird. Nach Angaben der Landesvereinigung ist ein exaktes Untersuchungsraster entwickelt worden. Danach werden bei Futtermittelmischbetrieben regelmäßige Proben auf die Beimengung von Tierkörpermehl untersucht. dpa
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