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Wende oder Ende!

■ betr.: "Unter die deutsch-deutschen Räder" (Seite 3), taz vom 4.12.90

betr.: „Unter die deutsch-deutschen Räder“ (Seite 3),

taz vom 4.12.90

Das grüne „Bonner Raumschiff“ ist wieder dort gelandet, wo es hingehört — in der Amateurliga. Wenn die Bundesgeschäftsstelle auch nach zehn Lehrjahren nicht in der Lage ist, eine professionelle Wahlkampagne hinzulegen, und wenn die Bundestagsgruppe, dem Parkinsonschen Gesetz folgend, sich zunächst ausbreitet um sich anschließend viel mit sich selbst zu beschäftigen, dann haben beide die „Rote Karte“ verdient. [...]

Wo „soziale Bewegungen“ nicht in Sicht sind, die Mitgliedschaft neben den Mandatsträgern häufig nur aus Karteileichen und vereinzelten phrasendreschenden Dogmatikern besteht, werden lokal trotzdem manchmal noch gute Ergebnisse erzielt. Dies beruht auf verbliebenen Resten des einzigen Kapitales, das unabhängige Politiker besitzen — Glaubwürdigkeit. Letztere fehlt den bonner Grünen in den Augen unserer Anhängerschaft längst. Die Grünen gelten gerade bei vielen Jüngeren als stinklangweilige etablierte Partei, die sich jetzt stümperhaft von den Parteien des schmutzigen Geldes (von CDU bis PDS) aus dem Rennen werfen ließ. Wie aber auch sollte Phantasie an die Macht gelangen, wenn die Phantasten meist gar nicht wollten? Entweder gibt es jetzt eine Wende über die Rathäuser und Länder (angefangen in Hessen) oder es geht langsam aber sicher zu Ende. Charly Abrahms, langjähriger Kommunalpolitiker und dreimaliger Bundestagskandidat, Bad Harzburg

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