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Wen wählen bei der Bundestagswahl?Ganz im Ernst

Kommentar von Jochen Rödder*

SPD zu unsozial, Linke außenpolitisch indiskutabel, Grüne auch falsch. Warum ein taz-Redakteur für die Satirepartei Die PARTEI stimmt.

Wählen heißt, ins Parlament Stellvertreter zu entsenden, die die eigenen Interessen vertreten Foto: dpa

D eutschland hat eine konservative Partei, die nicht mehr konservativ ist, eine sozialdemokratische, die nicht mehr sozialdemokratisch ist und eine Satire-Partei, die nicht sonderlich komisch ist. Trotzdem werde ich am 24. September die PARTEI wählen. Sie ist mein kleineres Übel.

Warum nicht SPD, Grüne oder Linkspartei? Oder die FDP, die anonymen Umfragen zufolge selbst in der taz inzwischen WählerInnen haben soll? Oder die liberale Merkel-CDU?

Mein Vater ist klassischer Bildungsaufsteiger der 60er Jahre. Begonnen hat er als Hilfsarbeiter, später, mit über 30, wurde er Hauptschullehrer. Meine Mutter war Hausfrau. Ein nennenswertes Erbe habe ich nicht zu erwarten. Damit gehöre ich zu den 40 Prozent der Bevölkerung, die über kein Vermögen verfügen.

Das taz-Gehalt liegt unter dem üblichen Journalisten-Tarif, etwa auf Höhe von dem, was Alten- oder KrankenpflegerInnen verdienen. Ein paar prekäre Jahre nach meinem Studium mitberücksichtigt, ist das Ergebnis – falls ich nicht den Job wechsle – wie für viele Angehörige der unteren Mittelschicht: Altersarmut.

Gebraucht: klassisch sozialdemokratische Politik

In Berlin ist zwar nach langen Jahren der Austerität endlich der Aufschwung angekommen. Aber davon habe ich nichts – im Gegenteil: Die Mieten steigen aufgrund des großen Zuzugs und der höheren Durchschnittseinkommen. Früher konnte man mit einem taz- oder KrankenpflegerInnengehalt in Berlin gut auskommen, jetzt nicht mehr. Wie die jetzige Miethöhe mit meiner absehbaren Rente zusammengehen soll, ist nicht zu sehen.

Was ich – ebenso wie viele andere Angehörige der unteren Mittelschicht – also bräuchte, wäre eine klassisch sozialdemokratische Politik: eine, die entweder die Renten so erhöht, dass sie für die steigenden Mieten reicht. Oder eine wirksame Mietpreisbremse und massiven öffentlichen Neubau, die die Mieten so senken, dass sie mit den jetzigen Gehältern und der Rente bezahlbar bleiben.

SPD nicht, Grüne nicht, Linke nicht

Wählen heißt, ins Parlament Stellvertreter zu entsenden, die die eigenen Interessen vertreten. Die Wahl der Grünen, die diesmal auf das E-Auto als Wahlkampfschlager setzen, kommt daher für mich nicht in Frage.

Rätselhafter ist, warum die SPD das Thema Mieten nicht in den Fokus stellt, obwohl es einen bedeutenden Teil ihrer Wählerschaft umtreibt. Im Wahlkampf spielte es kaum eine Rolle, auch unter den Knackpunkten, die Martin Schulz für Koalitionsverhandlungen aufgestellt hat, taucht es nicht auf.

Was glauben Sie?

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir erstellen die taz-Wahlprognose und brauchen Ihre Hilfe. Wie geht die Wahl aus? Schicken Sie uns Ihre Prognose – in der Reihenfolge: CDU/CSU, SPD, Grüne, FDP, Die Linke, AfD, Sonstige – bis auf eine Nachkomma­stelle genau. Und bis zum 19. September an wahl17prognose@taz.de. Für den besten Tipp gibt es einen taz-Shop-Gutschein im Wert von 50 Euro. Die Durchschnittsprognose der taz-LeserInnen veröffentlichen wir in unserer Wochenendausgabe am 23. September. Außerdem verraten darin tazzlerInnen, wen sie wählen. Und: das Ergebnis der internen taz-Wahlumfrage.

Die Linkspartei wäre sicher die konsequenteste Vertreterin meiner Interessen. Sie fordert umfangreiche Investitionen in den sozialen Wohnungsbau und einen neuen gemeinnützigen Wohnungsbau. Bekäme sie 8 oder 9 Prozent und es käme wider Erwarten zu Rot-Rot-Grün, könnte sie gegen die SPD aber nicht viel durchsetzen.

Erhielte die Linkspartei hingegen 15 oder 16 Prozent, würde sie auch in der Außenpolitik durchsetzungsfähiger. Sie würde zu russischen Bombern über syrischen Städten ebenso schweigen wie zu Menschenrechtsverletzungen in Venezuela. Und falls die Linkspartei das Entwicklungsministerium in ihre Hand bekäme, dürfte die kubanische Diktatur jubeln.

SPD und Grüne wähle ich nicht, weil sie meine wichtigsten Interessen nicht vertreten. Die Linkspartei wähle ich nicht, weil ich meine Interessen nicht auf Kosten von kubanischen und syrischen Oppositionellen vertreten sehen möchte.

Die SPD kann nicht sozialer sein

Und warum nun die PARTEI – und nicht einfach Nichtwählen oder eine der anderen kleinen Parteien wählen? Eine bessere SPD wird es nicht geben, ohne dass die Agenda-Generation endlich abtritt.

„Ich bin im fliegenden Wechsel im Februar an den Start gegangen und habe den Auftrag, diese Partei als relevante Kraft zu erhalten. Dazu gehört ein integrativer Führungsstil“, sagte SPD-Chef Martin Schulz im taz-Interview. Mit anderen Worten: Die SPD konnte nicht sozialer sein, weil noch immer dieselbe Generation am Ruder ist, die schon zu Schröders Zeiten Verantwortung innehatte.

2021 kann man wieder etwas Richtiges wählen

Rutscht die SPD diesmal unter die 23 Prozent von 2009, könnte das Ende der Agenda-Generation besiegelt sein. Rücksicht auf vergangene Beschlüsse muss danach niemand mehr nehmen. Deshalb: Diesmal ist ein möglichst schlechtes Ergebnis für die SPD wichtig, Nichtwählen reicht nicht. In einer ihrer wenigen lustigen Aktionen hat die PARTEI das als Wahlziel ausgegeben: FDP und AfD unter 5 Prozent drücken – und „mit ein wenig Glück auch die SPD“.

Allein für diesen Witz bekommt die PARTEI meine Stimme (und nicht eine der anderen kleinen Parteien). Und 2021, wenn Schulz, Oppermann und Gabriel weg sind, wenn die Grünen wieder mehr als Öko pur zu bieten haben und wenn die Linken endlich ihre Steinzeitkommunisten von der Außenpolitik fernhalten, kann man auch wieder etwas Richtiges wählen.

*Auch bei der taz gilt das Wahlgeheimnis. Deshalb schreibt der Redakteur hier unter Pseudonym.

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85 Kommentare

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  • Herr Rödder ist - wie sein Kollege Kaul schon festgestellt hat- der Wutbürger von links. Es ist weder die Aufgabe der Politik, dass er genug Rente hat noch dass ein Mädchen Mifti nicht ausgewiesen wird oder eine Oma im Pflegeheim genug Liebe bekommt. Das alles sind Dinge, die nur Folge politischer Grundentscheidungen sind.

     

    Aufgabe der Politik ist es mit anderen Worten, möglichst gute Rahmenbedingungen für die erstrebten Ziele zu schaffen, wobei eben die Prioritäten verschieden sind. Die einen wollen vor allem eine funktionierende Wirtschaft, die anderen mehr Schutz der Umwelt und noch andere weniger soziale Ungleichheit.

     

    Alle haben Vorstellungen, wie ihre ideale Welt aussähe - und die unterscheiden sich. Da sogar innerhalb der Parteien die Schwerpunkte verschieden sind, muss immer ein Kompromiss gefunden werden.

     

    Dazu kommt, dass die Möglichkeiten, Ziele zu erreichen, nur aus der Vergangenheit bekannt sind, aber nicht, ob sie weiter so funktionieren - gerade im Bereich der Wirtschaft. So laufen auch mal Maßnahmen ins Leere.

     

    Mit anderen Worten: die reale Politik interessiert sich nicht für Herrn Rödder als Einzelperson, sie will nur, dass es den Menschen insgesamt möglichst gut geht, die einen eher in Richtung saubere Luft, die anderen in Richtung Geld. Den Rest überlassen sie Herrn Rödder selbst, wo er arbeitet, wieviel er spart, wo er wohnen will und was ihm das wert ist.

     

    Die Partei wird daran hoffentlich nichts ändern.

  • 3G
    36387 (Profil gelöscht)

    Eine perfekte Analyse ...

  • Auch wenn ich zu einem anderen Schluss komme, weil ich endlich ein Kreuz machen kann beim Bündnis Grundeinkommen, möchte ich hier gerne auch erwähnen, dass in den Niederlanden über der Überschrift "Armut in Deutschland" im Zusammenhang mit der Wahl berichtet wird. https://nos.nl/artikel/2192806-armoede-in-duitsland-ik-kan-alleen-nog-bezuinigen-op-eten.html

    Mit dem Zusatz einer Rentnerin "Ich kann nur noch am Essen sparen".

     

    Und dann wird in einem Kästchen noch ein wenig der Unterschied zwischen Renten in NL und D erklärt und dass es in D aber doch (wenigstens) ergänzend die sog. "Grundsicherung" für Altersarme gibt, die weniger als 823 € monatlich haben.

  • Come together!

    Wieder eine Auseinandersetzung aus dem nicht neoliberal- nicht rechtskonservativen Spektrum (ist ja auch nicht ganz sicher zu wissen, da dieser Person wieder pseudonym schreibt), die aber im Ergebnis nur zu Spaltung beiträgt, und damit uns eine neoliberal-rechtskonservative Mehrheit in den Bundestag holt. (Sprich - wessen Interessen verfolgt dieser pseudonymen Schreiber eigentlich?)

     

    Wem es nicht mehr wert ist, soll sich doch ruhig für die Partei entscheiden und dann eben jahrelang auf Veränderung warten während die Ungerechtigkeit innerhalb der Gesellschaft weiter zunimmt wie bisher.

     

    Meine Gedanken spiegelt diese Artikel nicht.

    Es wird nur bemängelt was es nicht gibt, was fehlt und was mangelt. Eine ganze Generation soll hier jetzt aussterben vor sich diesen (mutigen pseudonymen) Menschen vorstellen kann, sich wieder ernsthaft zu engagieren.

    Ja, wenn es so ist dann Prost!

     

    Ich träume trotz dem von einer anderen Politik, von einem Wechsel zu einer gerechteren und nachhaltigeren Gesellschaft ohne CDU-CSU.

    Und ich träume auch dann davon, wenn auch die ganze Welt noch ständig wiederholt das nur die Tante Merkel Kanzlerin werden kann.

     

    Come together for a better world!

     

    Am besten schon vor den 24. September!

     

    Gruß

    Nilsson

    • @Nilsson Samuelsson:

      "....die aber im Ergebnis nur zu Spaltung beiträgt, und damit uns eine neoliberal-rechtskonservative Mehrheit in den Bundestag holt."

       

      Dass es an der Politik der linken Parteien selbst liegen könnte, dass die stärkste Fraktion eigentlich die Nichtwähler werden müssten, und NICHT an den wahrscheinlich unter einem Prozent Stimmen liegenden PARTEI-Wählern, darauf scheinen Sie nicht zu kommen. Es sind die etablierten Linken selbst, die eine Reform- Bewegung mit mehrheitlicher Vertretung im BT verhindern und spalten. Auch Nichtwähler treffen eine Wahl und das ist der Wink mit dem Zaunpfahl, auch wenn ich das nicht für gut heißen mag.

      Die Spalter sind unter den vertretenden Linken selbst zu suchen, wie man daran erkennen kann, wie mutig eine R2G unter Ihnen vertreten wurde. Diese haben sie selbst zu Grabe getragen. Wie einfach ist es doch, den Wähler/ Nichtwähler für doof zu erklären.

      "Come together for a better world!" sollten sich vor allem politisch etablierte Linke hinter die Ohren schreiben.

      • @lions:

        Liebe Anamolie,

        Ich bin ganz bei dir und ich wollte mich ja gerade an Menschen wenden die sich wie ich grundsätzlich für Umwelt und Gerechtigkeit einsetzen und sagen, dass wir zusammenhalten müssen und uns nicht gegenseitig fertig machen sollen.

         

        Wir wollen doch nicht durch Haarspalterei die wichtigen Dingen aus der Auge verlieren - mehr Gerechtigkeit, mehr Nachhaltigkeit, mehr Gemeinsamkeit und mehr Freude!

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Auch ich werde die Partei wählen. Dieses mal auch aus voller Überzeugung, da die Linke für mich momentan unwählbar ist.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Eine Stimme für die Partei ist im Ergebnis eine Stimme für schwarz-geld, weil sie der 'linken' Seite fehlt und sie schwächt.

      Und schwarz-geld wird kommen, wenn es rechnerisch geht.

  • Es werden nur 60% zu Wahl gehen. Aber das reicht Frau Merkel.

    Glaube keinem Politiker und Theologen

    von beiden wirst du stets nur angelogen.

    Der Politiker verspricht ein schönes Leben im Diesseits, der Theologe verspricht ein schönes Leben im Jenseits.

    Mach dir selber das Leben so schön wie du nur kannst. Es kommt keiner,

    der dir dabei hilft.

  • Die wichtigste Frage für mich ist nur: Welche Partei muss ich wählen um gegen Abschottung und Hetze das größte Zeichen zu setzen.

    Da fallen mir persönlich nur Linke und Grüne ein.

     

    Die Abschottung die von Merkel und Macron derzeit betrieben wird, sollte allen Humanisten in DE zu denken geben...

     

    Empfehlen kann ich hierzu das Interview mit Hans-Peter Buschheuer im Deutschlandfunk.

    • @Nobodys Hero:

      Wenn Sie ein Zeichen setzen wollen gegen Abschottung, dann sollten Sie die Linken aber nicht wählen, solange Sarah wagenknecht Spitzenkandidatin ist. Sie ist definitiv eine Freundin von Obergrenzen.

      • @rero:

        Naja, aber was bleibt dann.

        Naja, Sarah wird mit sowas nie durchkommen. Dagegen steht die Linke geschlossen imho

  • Hätte man sich einmal früher überlegen müssen wo das Geld herkommen soll. Jetzt solls mal wieder der Staat richten und somit all diejenigen die etwas vorausschauender ihr Leben geplant haben. Von denen dann herunter leben ist man sich nicht zu schade...

    • @FStein:

      Genau, hätte der Autor doch Ingenieurwissenschaften studieren sollen, oder mit nem Jura ne hübsche Kanzlei aufmachen. Ha ha, was macht er? - Brotlose Kunst! Wer braucht eigentlich die doofen Journalisten, wer braucht Putzfrauen, Paketdienstfahrer, Bäcker und Kommunalarbeiter? Sind die denn nur total behämmert, dass die sich den ganzen Scheißdreck für nahezu nichts antun. In unserem Staat kommen alle in der oberen Etage unter und wenn unten alles liegen bleibt, holen wir uns Afrikaner.

      Gott verdammt, die da unten leisten nichts, was man deutlich daran sehen kann, dass die kein Geld haben. Die Obigen haben viel auf der Kante und nur daran kann man Fleiß messen.

      Herr F.Stein, Sie sind ein Fuchs und extremer Durchblicker.

      • @lions:

        :)

      • @lions:

        Von was reden Sie? Ich rede von Lebensplanung und nicht davon dass jeder ein MINT Studium abschliesen soll(was ja gar nicht möglich ist). Wo leben Sie? Bei sehr vielen Menschen klappts im Leben mit ganz "normalen" Berufen. Man sollte sich schon manchmal an der eigenen Nase fassen. Bei wie vielen liegt es denn an der eigenen Bequemlichkeit ?

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @lions:

        Das nenne ich mal eine gute gelungene ironische Replik! Chapeau!

        • 3G
          39167 (Profil gelöscht)
          @2097 (Profil gelöscht):

          Schliesse mich Ihrem Chapeau an!

  • Wenn der Artikel tatsächlich ernst gemeinst sein sollte, frage ich mich, warum der Autor den Vergleich nur zu den etablierten und nicht zu Alternativen bei den kleinen Parteien zieht. Das Bündnis Grundeinkommen revolutioniert mit dem bedingungslosen Grundeinkommen unsere Sozialpolitik. Existenzabsicherung für jeden, um maximale Entscheidungsfreiheit über den eigenen Lebensentwurf zu ermöglichen. Ein Paradigmenwechsel, der den Mensch in den Mittelpunkt stellt und Wirtschaft und Politik wieder die Rolle zuweist, die sie ursprünglich hatten: dem Menschen zu dienen. Grundeinkommen gibt der Gesellschaft die Flexibilität Herausforderungen der Zukunft, wie die Digitalisierung, meistern zu können, ohne dass eine Reform die andere jagt.

  • Interessante Argumentation, besten Dank!

     

    Verständnisfrage: Gehen sowohl die Erst- als auch die Zweitstimme an Die Partei?

  • 3G
    38057 (Profil gelöscht)

    Wenn man im Herzen ein Rechter ist, der zufällig arm ist und bleiben wird, ist Die Partei die richtige Wahl.

    • @38057 (Profil gelöscht):

      Gibt es auch eine Partei für den, der von ganzem Herzen die einfachsten Erklärungen liefern möchte?

    • @38057 (Profil gelöscht):

      Das verstehe ich nicht...

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    War schon mal so viel Resignation? Während man sich sonst überall in Europa kräftig einheizt und engagiert im politischen Kampf um Richtig und Falsch, gleitet man hier vollends ab in Selbstmitleid, Larmoyanz und nur mäßig intelligentes satirisches Geplänkel.

    Sieht nicht gut aus in deutschen Landen.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @61321 (Profil gelöscht):

      "War schon mal so viel Resignation?"

       

      Das wird die Wahlbeteiligung zeigen...

    • @61321 (Profil gelöscht):

      Na, ich denke der Fisch stinkt wie immer vom Kopf. Deutschland ist reich und dem größeren Teil (dem Rumpf) geht´s gut. Solange es diesem so geht, wird niemanden wirklich der magere Schwanz interessieren. Nun gäbe es da einen, der auch diesen Schwanz vertritt, doch ist der erstens nur einer, der mit Kopf und Rumpf verbandelt den Schwanz größtenteils wieder vergisst oder andernfalls quasi nun handlungsunfähig nur den Schwanz vertritt. Dazu kommt, dass der Vertreter des Schwanzes gelegentlich bspw den weit im Osten vorkommenden Kopf des Kaviar-tragenden Störs hofiert, einem von der hier beschriebenen Bachforelle ungeliebter Edelfisch, weil der so stinkt.

      Der sich nun abwendende Schwanz des heimischen Salmoniden ist aber zu klein und restliche Inaktivität...

      (Mist, krieg ich in die ganze Fischerei nicht mit rein metaphert).. geht wohl auf die schon lange wirksame Weisheit Lenins über die Deutsch-Revolutionäre am Bahnhof zurück. Die nun außerparlamentarische Opposition der Schwänze würde allerdings ob ihrer Minderheit vom Rest des fetten Fisches belächelt, ignoriert, noch mehr ausgehungert oder gar verfolgt, wenn diese den Steuerbefehl des Kopfes einmal nicht befolgt. Lenins Law kann man hier also noch nicht in Gänze anwenden, da der Schwanz am Fisch so klein ist. So kommt es, dass er manchmal nur noch müde lächeln mag und davon träumt, er wäre einer am Flossen-dominierten Schleierschwanz.

      Fazit: Schwanzgesteuert geht da noch nicht wirklich was.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @lions:

        "(Mist, krieg ich in die ganze Fischerei nicht mit rein metaphert).. geht wohl auf die schon lange wirksame Weisheit Lenins über die Deutsch-Revolutionäre am Bahnhof zurück."

         

        Vielleicht: Die deutsche Forelle nimmt zur Revolution die Fischtreppe, statt als Schwarm den Damm einzureißen.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          1+

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @lions:

        Ok, Gott sei es gepfiffen und getrommelt, ich habe Urlaub und ergo etwas Muße zur Interpretation Ihres literarischen Beitrags. Bis zum Wahlsonntag sollte ich damit durch sein, was als deadline reichen sollte, was aber auch wurscht ist, weil ich ja bereits Briefwahl gemacht habe, insofern meine Stimme womöglich schon verloren ist

         

        oder auch nicht.

         

        Helfen Sie mit!

         

        ;)

        • @61321 (Profil gelöscht):

          Wahrlich sind mir da voll die Seepferdchen durchgegangen. Schlafen Sie ruhig ne Nacht drüber!

          Für den Urlaub und auch Wahlausgang in Ihrem Erwarten ein Petri heil!

          • @lions:

            Nee, "Petri heil!" nehm ich zurück. Da war doch was mit AfD drin. Na dann ein: Vorwärts immer, rückwärts nimmer!

            • 6G
              61321 (Profil gelöscht)
              @lions:

              "Vorwärts immer, rückwärts nimmer!"

               

              Klaro!

               

              Und dennoch, haben Sie nie imaginiert wie's denn so gewesen wäre, Anomalie in einer anderen Epoche?

              (und wenn ja, welche denn , bei freier Wahl?)

              • @61321 (Profil gelöscht):

                Na ja, der Schleierschwanz ist ja ein Fisch, der Unglaublich stolz darauf ist, was ihn hinten so übergroß drangewachsen ist.

                Also, sinniert habe ich darüber schon des öfteren, auch wenn die Umsetzung in weiterer Ferne erst gelingen mag. Das Problem dabei ist, dass Systeme nur so gut sind, wie ihre Menschen darin. Nur blieben die bisher überwiegend die gleichen; Machtstrebend, besitzstrebend und autoritären Charakters. Auch unter jetziger linker Ägide käme es zu Fehlentwicklungen, die ich nicht gutheißen könnte. Klingt utopisch, aber den Glauben von der Machbarkeit will ich nicht aufgeben.

    • @61321 (Profil gelöscht):

      Politischer Kampf um Richtig und Falsch? Können die anderen machen und sich dabei die Köpfe einschlagen. Wir sind schon weiter und diese Phase zeichnet sich aus durch a)Harmonie b)Hagiographie (Heilige Angela)

      http://www.zeit.de/kultur/2017-09/bundestagswahlkampf-langeweile-chaos-cdu-spd

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @agerwiese:

        Wir nehmen noch Wetten an, wie unsere Zeit einst genannt werden wird.

        'Biedermeier' hat rund 30 (!) Jährchen gedauert.

        • @61321 (Profil gelöscht):

          Neoantike Dekadenz

  • Ich denke mal das soll eine "schwachmatische" Satire sein...

     

    Wahlen zu Satire zu machen, halte ich der Sache echt nicht angemessen. Es wurde mächtig und lange dafür gekämpft das überhaupt gewählt werden darf.

     

    "Spass" Parteien zu wählen die nicht in den Bundestag kommen - heißt indirekt die AFD zu stärken und das kann ja wohl kein Demokrat wirklich wollen...

  • Satire allein ist noch keine Politik.

    Ganz im Ernst...

  • Stimme zu. Laut Wahl-O-Mat (Wahlprogramme) würden Grüne, Linke und Piraten meine Interessen am besten vertreten. Leider wird die Realpolitik, die eine Fraktion macht, durch andere Dinge bestimmt, als durch ihr Wahlprogramm.

     

    Und selbst die Programme sind mir suspekt: bei der Linken findet man Umwelt und Europa unter ferner liefen, bei den Grünen das Soziale. Und die Art, wie Herr Özdemir sich bei Schäuble (ausgerechnet) anbiedert, und Herr Kretschmann den Dieselskandal aussitzt, und Frau Wagenknecht über Flüchtlinge denkt, läßt mich bezweifeln, daß die ihr Wahlprogramm überhaupt verinnerlicht haben.

     

    Auch die alternden SED-Schergen in der Linken wirken reichlich abschreckend auf mich. Und den Piraten traue ich in ihrem Auflösungszustand nicht zu, bei der Wahl irgendwas zu reißen. Und muß ich über die SPD sprechen? Der Autor hat's ja hinreichend erklärt.

     

    Die Satirepartei ist mir aber zu dämlich. Was bleibt? Ärgern. Fundamentalopposition. Weil die Parteien ihren Job nicht machen.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @kditd:

      Sie haben eine zu perfektionistische Herangehensweise. Sie müssen sich doch nur folgendes überlegen: Sind Sie für weiteren Sozialabbau? Wenn ja, dann sind Christian Linder und Jens Spahn, also FDP und CDU ihre Kandidaten. Wenn nein, dann bleibt Ihnen nur die Linkspartei, da eine starke Linkspartei momentan als einzige Partei das eindeutige Signal an die anderen Parteien aussenden kann, dass für einen Großteil der Wähler ein weiterer Sozialabbau nicht akzeptabel ist. Dann würden sich alle Parteien genötigt sehen, auch wieder sozialere Politik zu machen, um die Linkspartei zu schwächen. Auch an die SPD und die Grünen wäre es das Signal, dass die Zeit vorbei ist, im sozialen Bereich links zu blinken aber dann rechts abzubiegen!

      • @2097 (Profil gelöscht):

        Für mich persönlich ist die Linkspartei ja nix allein schon von meinem Klassenstandpunkt aus gesehen.

         

        Ich finde Ihre Argumentation aber dennoch gut nachvollziehbar, stringent und im Gegensatz zum vielen genaugenommen unpolitischen Rumgejammer hier und überall dialektisch durchdacht und hochgradig politisch.

         

        Wenn Die Partei 20% bekäme und die SPD überflügelt wüsste diese immer noch nicht wie sie ihre Politik ausrichten sollte (mehr Fun, mehr Populismus, weniger Steuern oder was und wie !?!)

         

        Würde sie dagegen von der Linkspartei fast oder ganz überflügelt wüssten die Genossinnen das mit Agenda 2010 oder Agenda 2030 kein Blumentopf zu gewinnen ist. Das Signal das soziale Themen und Verteilungsfragen zentral sind und nicht nur unverbindliches Beiwerk ginge ebenso an CDU und Grüne.

         

        Taktisch wäre die Wahl der Linkspartei, eben weil sie mit "einem Signal" verbunden ist, m.E. also sinnvoller als die Wahl der "Partei".

         

        Übrigens sehe ich Soliadressen zu Krim, Venezuela, Oskars Querfront und "antideutsche" FB Posts nur als sektirerische und weitgehend isolierte Positionen an.

         

        Ideologische Irrläufer gibt es auch in anderen Parteien und die taugen oft immerhin als Denkanstoss.

         

        Russland aber als Machtfaktor beim Verfolgen eigener geostrategischer Interessen nicht einfach auszublenden und sich nachher zu wundern spricht dagegen nicht gegen die Linkspartei. Auch nicht sich "eigene" geopolitische Interessen einzugestehen und zu hinterfragen wozu die Grünen z.B.inzwischen nicht mehr in der Lage zu sein scheinen.

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @Waage69:

          Oh, vielen Dank für Ihr Kompliment und Ihre durchdachte und informative Einschätzung!

  • Die Gründe, die Herr Rödder in seinem Artikel benennt um zu sagen, warum er die SPD, die GRÜNEN und die LINKEN nicht wählt, halte ich für stichhaltig, da denke ich ganz ähnlich.

     

    Trotzdem: Er lässt aussen vor, dass durch die Wahl der "PARTEI" sozusagen "zwangsweise-automatisch" die Union und die FDP stärker werden, wodurch sie in die Lage versetzt werden, gemeinsam Deutschland zu regieren.

     

    Und dieses Ergebnis schmeckt mir nun, auch angesichts der Erfahrungen mit "schwarz-gelben", nun überhaupt nicht, das möchte ich möglichst verhindern.

     

    Die Frage ist nur, wie?

     

    (Dass die AfD für mich keine Wahlmöglichkeit ist, brauche ich hoffentlich nicht extra begründen, und dass die Wahl einer anderen Mini-Partei zum gleichen Ergebnis führt wie die Wahl der "PARTEI" ist ebenso klar.)

  • "*Auch bei der taz gilt das Wahlgeheimnis. Deshalb schreibt der Redakteur hier unter Pseudonym."

    Richtig - was ein Redakteur in der Wahlkabine macht, geht die Offentlichkeit nichts an. Hier aber ergreift ein Journalist in einem Zeitungskommentar Partei für eine zu wählende Gruppierung und kritisiert andere. Dann sollte - wie bei Wahlempfehlungen in anderen Zeitungen üblich - er es auch mit seinem richtigen Namen tun.

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @Hans aus Jena:

      Der Autor des Artikels beschreibt doch ganz genau die Alternativen und kommt zum Spaß zu dieser Zwickmühle.

      Im Gegensatz zu unendlich vielen Redakteuren/Autoren in den Zeitungen wirbt der Autor doch gerade nicht im Ernst für eine bestimmte Partei, sondern beschreibt das Dilemma.

  • Jedenfalls ist die Partei eine gute Alternative für Nicht-/Protestwähler. Wenn z.B. ALLE Nichtwähler "DIE PARTEI" wählen würden, würde deutlich werden, wie niedrig der Prozent-Anteil der anderen Parteien, gemessen an den potentiellen Wählerstimmen wirklich ist.

    Vielleicht sollte der Prozentsatz immer auf Basis der möglichen Stimmen berechnet werden.

    Und der Wahlslogan der PARTEI " ... weil sie so gut ist." deckt eigentlich alles ab, was die Anderen auch so von sich geben, nur treffender. ;-)

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Man muss ja nicht Nasen, Frisuren, Krawatten, Hosenanzüge oder Dialekte der Spitzenkandidaten wählen. Die kann man ja sowieso nicht wählen.

    Aber es gibt heuer so viele Sachthemen und Notwendigkeiten und Probleme, wie selten jemals.

    Altersarmut, Rente, Reich und Arm, Diesel, Rechtsradikalismus, Natoaufrüstung, Klima, Wohnungsnot, Flüchtlingsthema, Afrika, USA, Rußland, Europas Zukunft, Syrienkrieg, Terror, Gerechtigkeit, Tier- und Pflanzenschutz, Plastik im Meer, Zinsen ...

    Wer da nichts findet, was ihm wichtig ist und was von irgendeiner Partei geeignet beantwortet wird, der hat einen Knoten irgendwo, den er/sie zuerst aufknöpfen sollte.

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Allem was die Sie da aufzählten, steht entweder eine sehr bittere Kröte zur Seite oder wird nach folgender Legislaturperiode an der Umsetzung scheitern, wie Vergangenes zeigt. Themen kann man noch nicht wählen. Das wäre schon mal die halbe Miete.

      • 4G
        4932 (Profil gelöscht)
        @lions:

        Ich wähle keine Partei, die mir schon mal eine bittere Kröte serviert hat. Natürlich wird nicht alles ideal möglich sein.

        Ich will keinen Krieg, keine Rüstungsexporte, viel Umweltschutz, daß die Armen weniger arm sind, daß die Rente für ein Leben reicht, daß wir mit Afrika anders umgehen, daß die Mieten nicht steigen, wie die Luftballone.

        Ich habe kein Problem, eine Partei zu finden.

        • @4932 (Profil gelöscht):

          Sie reden über sich und da scheint ja alles bestens zu sein. Ihr Rat oben ging aber an die Allgemeinheit.

          • 4G
            4932 (Profil gelöscht)
            @lions:

            Gebe Ihnen recht und danke für die Einwände.

            Aber ich denke eben darüber nach, weshalb so viele Leute solche Probleme bei der Bundestagswahl haben. Wir entscheiden bei Wohnungsmiete/-Kauf, Kfz, Versicherung, Arbeitsstelle, Kindergarten, Schule ständig über Situationen, die eine Auswirkung über mehrere Jahre haben und sind es doch gewohnt, das eine zu nehmen, das andere zu verwerfen.

            Wünsche Ihnen eine gute Wahlentscheidung für Ihre Bedürfnisse.

  • Puh, ist das schwach! Resignation und Selbstmitleid als Weisheit zu verkaufen. Nicht weit weg vom AfD-Wähler. Ja, wahrscheinlich wäre es für den Autor noch konsequenter, FDP oder AfD zu wählen, um das linke Spektrum mittelfristig wieder zu mobilisieren...

  • bei dem ganzen sinnieren ist allerdings unter den tisch gefallen, dass bei einer zu schwachen spd und zu starken fdp wir eine schwarzgelbe regierung bekommen werden, was so mit dass schlimmste waere ausser einer csu/afd-koalition. haben denn alle schon vergessen, was fuer eine katastrophe die letzte regierung war? ich finde die grosse koalition gar nicht so schlecht, wie sie geredet wird, und eine alternative dazu gibt es eh nicht. fast eher finde ich die ganzen aussagen, die wirklich alle machen, auch mein gesamter bekanntenkreis, dass wirklich keine partei waehlbar ist weil dies oder das aus der kommunalpolitik oder der oder die doof sind, eine spur zu selbstverliebt. es gibt nunmal keine grosse auswahl. und trotzige totalopposition, gar nicht oder satireparteien waehlen mag ja ein luxus sein, wenn die absolute mehrheit der cdu unausweichlich drohte. in diesem fall aber haben wir es mit dem grauen der fdp zu tun - da empfinde ich jede noch so berechtigte kritik an den gruenen als weinerlich, da nur lamentieren auf hohem niveau.

    ja kge kann nicht tanzen, hat ne haessliche frisur und kann sich auch nicht anziehen.

  • Die Linke würde zu Assad und Venezuela schweigen? Wo kommt dieser Blödsinn denn her?

     

    Nur weil die Linke Assad nicht als Alleinschuldigen sieht und in Venezuela erkannt hat das es sich bei der Opposition um Rechtsextreme handelt bedeutet das eben nicht das man unkritisch ist.

    Schade das gemäßigte Positionen zu einem Thema im Zuge der Polarisierung auch in der taz verdreht und bei Seite geschoben werden.

    "Wer nicht für uns ist ist gegen uns" ist wohl das Gebot der Stunde

    Gerade wegen der auf Frieden und Dialog ausgerichteten Außenpolitik der Linke sollte sie für die Mehrheit wählbar sein

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Oskar:

      "das es sich bei der Opposition um Rechtsextreme handelt"

       

      Sind das die selben, die den Putsch in der Ukraine angeführt haben? :D

    • @Oskar:

      Ich finde eine auf Frieden und Dialog ausgerichtete Außenpolitik gut, deswegen bin ich auch für die EU. Haben wir aber keine Armee und kein Verteidigungsbündnis mehr, macht Putin hier bald, was er will. Er hat doch unter Beweis gestellt, wes Geistes Kind er ist.

       

      Ich möchte nicht, daß hier irgendwann Russen in unmarkierten Uniformen "Urlaub machen", ohne daß sich ihnen jemand in den Weg stellt. Aus ähnlichen praktischen Erwägungen bin ich als Linker auch vor 20 Jahren zum Bund gegangen. Si vis pacem, para bellum. Hat sich nichts dran geändert. Ist einfacher Realismus.

       

      Bin kein Fan der NATO, könnte mir eher vorstellen, daß die EU das selbst in die Hand nimmt. Das Hauptproblem mit der NATO ist aber nicht ihre Idee, sondern Spinner wie Erdogan und Trump.

       

      Kurz: Abschaffung von Armee und Bündnis ist naiv. Wäre schön, geht aber nur in der Bastelwelt.

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Wie sieht eigentlich die Außenpolitik von "Die PARTEI" aus, wenn diese 15 bis 16 Prozent erhält?

    Und ist diese Forderung unter Punkt 13, auch wenn diese satirisch gemeint ist, irgendwie hilfreich?

    "13 Obergrenze für Flüchtlinge

    Die Flüchtlingsobergrenze wird – ganz im Sinne der Unionsparteien – jährlich neu definiert: Deutschland darf nicht mehr Flüchtlinge aufnehmen als das Mittelmeer." https://www.die-partei.de/regierungsprogramm/

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @2097 (Profil gelöscht):

      Sie haben es doch selbst verlinkt:

       

      "Der Irre vom Bosporus, Erdogan, wird nach Deutschland gelockt, festgenommen, eingekerkert und dann gegen Deniz Yücel ausgetauscht. Sollte Yücel sich bereits wieder auf freiem Fuß befinden, entfällt der letzte Punkt. Die Nato-Besatzungstruppen in der Türkei werden verstärkt."

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Ja, sehr realistisch und wahnsinnig hilfreich!

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @2097 (Profil gelöscht):

          Wenn Satire realistisch wäre, wäre es Realsatire. Die gibts schon genug...

    • @2097 (Profil gelöscht):

      "Wie sieht eigentlich die Außenpolitik von "Die PARTEI" aus, wenn diese 15 bis 16 Prozent erhält?"

       

      Sie können ruhig 50 sagen, oder war das Ihre persönliche Schmerzgrenze?

      Nein, die Idee ist die, dass die Partei im BT gar nichts Substanzielles vorhat, aber damit weniger Schaden anrichtet, als es bspw die AfD tun würde, in Teilen auch die anderen Parteien. Die Ablehner der bisherigen Politik, ein Teil des Volkes der ansonsten Nichtwähler, durch DIE PARTEI vertreten, soll vor der Nase dieser Stümper tanzen, als Erinnerung, dass bei der nächsten BTW die Prozente von DIE PARTEI wieder zur Disposition stehen. Sie ist eine Partei, die einräumt, sich aufzulösen, wenn diese in Regierungsverantwortung kommen sollte, denn bis dahin wäre das gesteckte Ziel mehr als erreicht

      Und was die 15- 16% angeht; Bleiben Sie bitte realistisch!

       

      Btw: Wie viele Flüchtlinge passen ins Mittelmeer?...... Bingo!

      Wenn nicht verstanden, dann unbedingt anders wählen.

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @lions:

        Ist es nicht doch eher ein Problem, wenn die Opposition nicht gewisse Forderungen nach einer Stärkung der sozialen Marktwirtschaft stellt? Kommt es dann nicht erst recht zum ungehemmten Wirtschaftsliberalismus? Und wenn die Linke schwach wird, ist gar keine Partei mehr im Bundestag, die hier anmahnt, den FDP und CDU Wirtschaftsliberalismus zu zügeln. Der Bevölkerung scheint es ja dann laut Jens Spahn wirklich hervorragend zu gehen, wenn eine Satire Partei gewählt wird. Mit die Partei können dann Jens Spahn und Christian Lindner ihre gestern bei „Hart aber fair“ vorgestellten Vorschläge zum weiteren Abbau der sozialen Marktwirtschaft umzusetzen. Na dann viel Spaß, das ist dann keine Satire mehr!

        • @2097 (Profil gelöscht):

          Sie müssen davon ausgehen, dass PARTEI- Wähler der Wahlurne mangels Alternativen fernbleiben, und nicht ihre Stimme stattdessen dem linken Lager zuschlagen.

          • @lions:

            Dazu: PARTEI-Abgeordnete hätten auch eine Stimme, die sie benutzen werden. Wie würden diese ihre Stimme wohl überwiegend einsetzen? Oder anders: In welchem Lager sind diese verortet?

             

            Anmerkung: Das Rennen um die R2G ist vorbei und es wird für zumindest 2 linke Parteien sowieso Opposition.

            • 2G
              2097 (Profil gelöscht)
              @lions:

              Das ist ja das dämliche, wer nicht klare Forderungen stellt wird über den Tisch gezogen und verarscht! Wer nicht klar sagt, Sozialabbau geht gar nicht und auch die entsprechende Partei wählt, wird über den Tisch gezogen. Jens Spahn und Christian Lindner freuen sich doch bereits darauf. Die Partei wird das nicht verhindern. Das kann nur eine starke Linkspartei, da sich dann die anderen Parteien genötigt sehen würden auch auf den sozialen Kurs umzuschwenken, um dadurch die Linke zu schwächen. Ist doch ganz einfach, warum kapiert das nur keiner und warum lassen sich alle verarschen.

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @2097 (Profil gelöscht):

                "Ist doch ganz einfach, warum kapiert das nur keiner und warum lassen sich alle verarschen."

                 

                Weil manche Menschen denken, dass die Rezepte der Linkspartei aus dem letzten Jahrhundert stammen. Außerdem ist die soziele Frage nicht für alle Menschen die Wichtigste.

                 

                Wer die Linke wählt, wählt eben auch deren außenpolitischen Kurs, der sich u.a. mit dem venezolanischen Regime solidarisch zeigt. Da wägen die Menschen ab und kommen zu dem Schluss: "Die Linkspartei wähle ich nicht, weil ich meine Interessen nicht auf Kosten von kubanischen und syrischen Oppositionellen vertreten sehen möchte."

                • 2G
                  2097 (Profil gelöscht)
                  @74450 (Profil gelöscht):

                  Unsinn, auch in einer Regierung würde sich die Linke nicht durchsetzen mit ihrem außenpolitischen Kurs. SPD und Grüne würden dies verhindern und die Opposition auch! Einfach naiv was in dem Artikel behauptet wird und was Sie hier behaupten! In einer Regierung muss es Kompromisse geben. SPD und Grüne würden Zugeständnisse in sozialen Fragen machen, dafür müsste die Linkspartei Zugeständnisse bei ihren verkorksten außenpolitischen Positionen machen. So war das auch schon bei den Grünen!

                  • 7G
                    74450 (Profil gelöscht)
                    @2097 (Profil gelöscht):

                    "Unsinn, auch in einer Regierung würde sich die Linke nicht durchsetzen mit ihrem außenpolitischen Kurs."

                     

                    Das ist eine Behauptung, die wir beide weder be- noch widerlegen können. Wenn die Linke stärker als die Grünen in einer R2G-Regierung währen, würde ihnen traditionell das Außenamt zufallen. Das die Partei darauf verzichten würde, ist reine Spekulation. Naiv ist es zu behaupten, die Partei schriebe Progamme, ohne die hinterher umsetzen zu wollen.

                     

                    Natürlich würde so eine Regierung nicht aus der NATO austreten, aber möglicherweise der russischen Expansion unkritischer entgegentreten und beispielsweise die Sanktionen beenden. Das fordert die "Linkspartei" vehemend und ich glaube nicht, dass sie sich davon in einer Koalition abbringen ließe.

                    • 2G
                      2097 (Profil gelöscht)
                      @74450 (Profil gelöscht):

                      Womöglich hätten wir dann auch noch Pazifismus und keine Waffenexporte mehr! Das können wir Herrn Kauder nun wirklich nicht antun!

              • @2097 (Profil gelöscht):

                Ich verstehe ja Ihre Empörung, doch ändert es am Ergebnis nichts, wenn ein winziger Teil mit absolut marginaler Hoffnung auf 5 % eben DIE PARTEI wählt. Der winzige Stimmenklau wird ein kleiner Hinweis darauf sein, die Positionen auch der linken Parteien zu überdenken. Deren Machtvolumen wird sich in sowieso Opposition nicht verringern.

                DIE PARTEI ist gedanklich schon bei der übernächsten Legislaturperiode, und das R2G gescheitert ist, sollte man nicht auf Kleinstparteien oder den Nichtwähleranteil schieben. Das hat mit denen selbst zu tun. Wie mobilisiere ich überhaupt die große Zahl Nichtwähler, müssen diese sich fragen. DIE PARTEI tut genau das, wenn auch auf diese recht ungewöhnliche Weise. Dafür sollte sich das etablierte linke Lager für das drohende Debakel nicht den Sündenbock außerhalb suchen.

                • 2G
                  2097 (Profil gelöscht)
                  @lions:

                  Ich befürchte momentan sowieso, dass die Linkspartei mit oder ohne die Partei im Bundestag nicht stark genug werden wird, um eine Signalwirkung zu erzielen. Daher wird auf die Bevölkerung mit großer Wahrscheinlichkeit das Spahn/Lindner Duo losgelassen, um den Sozialabbau vorantreiben. Wer sollte die beiden aufhalten? Die Grünen sicherlich nicht in einer Jamaika Koalition!

  • Wen Diktaturen nur in Venezuela oder auf Kuba stören, der wird auch mit DIE PARTEI nicht glücklich.

  • "Diesmal ist ein möglichst schlechtes Ergebnis für die SPD wichtig."

     

    Das einzig Spannende und das einzig Wichtige an dieser Wahl.

  • Ja, wer er erwartet, dass sich ohne eigenes Zutun eine Partei bildet, die in wirklich jedem einzelnen Punkt die eigene Meinung abbildet, der wird in der parlamentarischen Demokratie nicht glücklich werden. Dann auch noch öffentlich bekannt zu machen dass sich das bestimmt ändert, wenn man nur lange genug gar nichts tut, ist an Egoismus aber wirklich kaum noch zu überbieten. Die Menschen die von der künftigen konservativen Bundesregierung nach Afghanistan in den Tod geschickt werden, werden aber sicher nachvollziehen können wie witzig Sie es finden, für eine Satirepartei zu stimmen.

  • Ich stimme zu auch wenn ich zu einem anderen Ergebnis komme.

     

    Die SPD macht Wahlkampf als wäre sie sozial, in Wahrheit ist der Großteil ihrer Regierungsarbeit aber längst neo-liberal(siehe Agenda2010, Ceta) oder direkte Geschenke an die Versicherungsbranche.

     

    Die CDU verscheucht ihre Wähler mit der Aufnahme von Flüchtlingen.

     

    Die Grünen spielen CDU und wollen sich vollkommen ideenlos auf dem Atomausstieg ausruhen selbst wenn Deutschland längst nicht mehr Vorreiter für grüne Energien ist.

     

    Es könnte tatsächlich sein dass die verantwortungslose Satirepartei die best Regierungspolitik machen würde!

  • Das Problem ist, dass man gezwungen ist, ein komplettes Parteiprogramm zu waehlen. Das finde ich nicht mehr zeitgemaess. Ich wuerde lieber ueber einzelne Themenblocke abstimmen koennen.

    • @PS:

      finde ich ne super idee

      • 4G
        4932 (Profil gelöscht)
        @the real günni:

        Ich finde das auch gut.

        Aber dann müsste der Fraktionszwang und vor allem der verhängnisvolle Koalitionsvertrag weg, der dafür sorgt, daß meistens der jeweils kleinere Partner kaum mehr nach seinem Gewissen bzw. nach dem, wofür er vom Wähler gewählt wurde, abstimmen kann.

        Aber mit dieser Aufhebung sehen die alten Parteien ihre Regierungsfähigkeit bedroht, da plötzlich irgendwas nicht durchgedrückt werden kann, was man wollte, und deshalb werden sie das nie, nie, nie freiwillig tun.

  • Wir haben Martin schon ins EU Parlament gewählt, warum nicht mal in den Bundestag? Volker Pispers z.B.wäre ein guter Kanzler!

     

    Spaß beiseite -

    Was für eine Demokratie, wo man 2x hintereinander zum Schluß kommt "die Partei" ist die beste Wahl...

  • Wirklich? Unter (interessierten) TAZ-Lesern gibt es FDP Wähler?? Falls diese selbst Banken besitzen, große Vermögen haben oder Inhaber großer Firmen sind, kann ich das ja verstehen. Aber andere ?!?!

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @fvaderno:

      "Unter (interessierten) TAZ-Lesern gibt es FDP Wähler??"

       

      Ich hab 's anders verstanden: In der taz gibt es FDP-WählerInnen.

  • Mein Grund: Es gibt - abgesehen von der PARTEI natürlich - keine seriösen Parteien in Deutschland. Ich lass mich nicht mit "Wegen zum Kommunismus" veralbern, ich lass mich nicht von Grünen veralbern, die Leute wie CSU-Palmer oder CDU-Kretschmann in der Partei haben, ich lass mich nicht von Sozen veralbern, die im Zweifelsfall IMMER rechts abbiegen. Und von der Bande Möchtegern-Satiriker auf dem rechten Flügel, diesem Fips-Asmussen Abklatsch (Merkel, Dobrindt, Gauleiter) schon mal gar nicht.

  • Ja, hier noch ein Stimmvieh, was einfach mal bockt, wenn´s auf die nächste karge Weide geführt werden soll; Aus nahezu identischen Gründen; Unteres Einkommen, Sorge um Altersversorgung, aber auch Befürchtungen fehlender Distanz zu Diktaturen. Mein ganz persönl. Wahlomat hat "DIE PARTEI" ausgeworfen. Die einzig wahre Partei für die ansonsten Nichtwähler, aber mit Ansprüchen.

  • Welche Partei ist denn außenpolitisch diskutabel? Wo finde ich die soziale Partei? Weche Partei ist nicht falsch?

  • Hauptargument fuer die PARTEI fuer mich: EINE Rede von Serdar Somuncu im Bundestag hoeren!