: Weltklimakonferenz beschließt weiteres Heizprogramm
Berlin (taz) — Die zweite Weltklimakonferenz in Genf endete am Mittwoch abend als Debakel. Massive Proteste von UmweltschützerInnen vor Ort konnten nicht verhindern, daß das Mammuttreffen der zuständigen Minister aus 137 Ländern ohne jeden bindenden Beschluß zur Eindämmung des drohenden Klimakollapses abgeschlossen wurde. Die Blockadeposition der Hauptverantwortlichen für den Anstieg der Treibhausgase — insbesondere die USA, die Sowjetunion, Kanada, Japan und Saudi-Arabien — setzte sich am Ende durch. Als Grundlage der Konferenz hatten die führenden Klimaforscher der Welt ein Papier vorgelegt, das an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrig ließ: Nur die sofortige Reduzierung der Treibhausgase um 60 Prozent (!) könne deren Konzentration auf dem aktuellen Stand halten.
In der ministeriellen Schlußerklärung ist von Reduzierung nicht mehr die Rede. Im Gegenteil: Die europäischen Länder standen mit ihrem Beschluß, die Emissionen des wichtigsten Klimagases Kohlendioxid bis zum Jahr 2000 auf dem Stand von 1990 zu stabilisieren, noch am besten da. Die anderen Länder wurden aufgefordert, sich dem guten Beispiel baldmöglichst anzuschließen.
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