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Weltfremde Vorschläge

Betr.: „Kindergeld kürzen? Eine Blase steigt“, taz bremen vom 13.9.02

Für seinen völlig weltfremden Vorschlag, der rechtlich äußerst fragwürdig ist, erhielte unser Noch-Bildungssenator Willi Lemke in fast jedem Unternehmen in dieser Republik die fristgerechte Kündigung „wegen Unwissenheit im Amt“ – um es seriös zu formulieren. So macht Lemke das schöne Bundesland Bremen zum Gespött der Nation.

Welche Fragen hat sich ein seriöser Amtsinhaber bei der Problemlage „Schulschwänzer“ neben den reinen Rechtsfragen zu stellen? 1.) Welche Gründe haben einzelne SchülerInnen, den Unterricht zu schwänzen? 2.) Kann ihnen die Schule bei der Bewältigung dieser Probleme helfen? 3.) Wurden den Eltern fachlich kompetente Ratschläge im Umgang mit dem Problem „Schwänzen“ gegeben?

Wer derart leichtfertig mit diesem uralten Problem umgeht – wie Lemke das zu tun pflegt – der zeigt, dass ihm diese gefrusteten SchülerInnen eigentlich völlig egal sind.

Als Fachdozent für betriebliches Finanz- und Rechnungswesen konnte ich über Jahre Erfahrungen in der beruflichen Erwachsenenbildung sammeln. Hierbei konnte ich meist feststellen: Wenn den LehrerInnen bzw. DozentInnen die nötige Zeit für die fachliche Problembewältigung eingeräumt wird, dann gibt es meist auch eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung. Hieran lässt sich übrigens auch die Schulqualität im Alltag deutlich messen.

Klaus Jürgen Lewin

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