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Weltcup-Sieger Jugoslawien

■ Beim Weltcup der Wasserballer in Berlin bleibt den Bundesdeutschen nur der enttäuschende fünfte Platz, dafür aber gelang die Olympiarevanche gegen die UdSSR / Otto fiel wg. Windpocken aus

Jugoslawien verteidigte den FINA-Weltcup im Wasserball durch einen 10:6 (2:0, 3:1, 3:1, 2:4)-Erfolg im Finale über Italien. Die bundesdeutsche Nationalmannschaft feierte am Sonntag im Berliner Olympia-Schwimmstadion einen versöhnlichen Abschluß. Durch einen 10:8 (2:1, 3:4, 3:1, 2:2)-Sieg über Europameister UdSSR beendete das Team von Trainer Uwe Gaßmann das Turnier auf Platz fünf.

Nach zwei Auftaktniederlagen in der Vorrunde gegen Ungarn und Italien mußten die deutschen Wasserballer früh ihre Hoffnungen auf den zweiten FINA-Cup-Erfolg nach 1985 in Duisburg begraben. Doch die folgenden drei Siege sorgten vier Wochen vor den Europameisterschaften in Bonn für neuen Auftrieb. Nach dem 7:6 gegen die USA im letzten Gruppenspiel gewann das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes am Samstag in der Trostrunde 12:10 gegen Australien. Gegen die UdSSR glückte vor nur 400 Zuschauern die erhoffte Olympiarevanche. Die Entscheidung fiel im dritten Viertel, als die Gastgeber zu einer 8:5-Führung kamen. In Seoul hatte die Sowjetunion die erhoffte Bronzemedaille für die DSV-Sieben vereitelt.

DSV-Wasserballwart Eckhard Bade (Isernhagen) sah trotz der „bitteren Niederlagen“ optimistisch in die Zukunft: „Mit dem Sieg gegen die Sowjets müßten wir die vorübergehende Talsohle wieder verlassen haben.“ Trainer Gaßmann wertete den Erfolg als Zeichen der guten Moral seiner Schützlinge: „Unmittelbar vor dem Spiel fiel der an Windpocken erkrankte Frank Otto aus. Dennoch konnte das Team den Schock gut wegstecken.“

Es konnte vor allem die Mannschaftsleistung im Vergleich zu dem schwachen Start mit den Niederlagen gegen Ungarn und Italien gesteigert werden. Das Team verkraftete gegen die Sowjets sogar den Ausfall von Frank Otto (Cannstatt), der wegen einer Windpocken-Erkrankung nicht ins Wasser steigen konnte. Im Tor hielt der Berliner Mannschaftskapitän Peter Röhle erneut in glänzender Form.

Mit Jugoslawien setzte sich der hohe Favorit in Berlin durch. Der Olympiasieger und Weltmeister zeigte beim 6. FINA -Weltcup die beständigste und beste Leistung. Platz drei belegte Ungarn durch ein 8:7 über Spanien. Im Kampf um den siebten Platz bezwang Australien überraschend die US -Amerikaner durch ein 9:8 n.V.

dpa

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