: Weitere „Bombendepots“ aufgespürt
Berlin/München (dpa) - Beamte des Landeskriminalamts haben in Bayern jetzt bereits fünf Depots mit zum Teil scharfer Munition, darunter Panzergranaten und Splitterbomben aus dem Zweiten Weltkrieg, gefunden. Die Munition soll nach Vorwürfen der SPD von Mitarbeitern der Räumungsfirma Röhll selbst dort in der Erde vergraben worden sein, um für die Firma „Anschlußaufträge“ für Bombenräumungen vom Bayerischen Innenministerium zu sichern. (Die taz berichtete mehrfach) Wie der Ingolstädter SPD– Landtagsabgeordnete Franz Götz mitteilte, fanden sich vier der Munitions–Lagerstätten in nicht mehr als 20 Zentimeter Erdtiefe auf einem frei zugänglichen Gelände der Gemeinde Zell bei Neuburg. In einem Lager seien als oberste Schicht 50 Granaten gefunden worden, sorgfältig geschichtet, „wie Eier in einem Karton“. Franz Götz ist hingegen nun sicher, daß die „Bombenvorratspolitik“ bei Röhll „zum Geschäftsprinzip“ gehörte. Die Suche nach Depots geht weiter. Firmeninhaber Dieter Röhll sagte am Montag, er werde Strafanzeige gegen Unbekannt erstatten. Eine Bombenvorratspolitik habe seine Firma überhaupt nicht nötig, da es immer noch sehr viele Kriegsreste zu räumen gebe. „Wir brauchen nichts reinzulegen.“ Sollten die Vorwürfe gegen einzelne Mitarbeiter doch zutreffen, dann handle es sich um „schwarze Schafe“, die es in jedem Betrieb geben könne. FORTSETZUNG VON SEITE 1
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