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■ Mit Weltbankberichten auf du und duWeiter so, Jungs

Frankfurt/Berlin (AP/taz) – Die Entwicklungsländer geben zuviel Geld aus. Dies hat die Weltbank am Mittwoch in ihrem Weltschuldenbericht veröffentlicht. Sie hat errechnet, daß die ärmsten Länder der Welt den reichen Industrieländern 1,77 Billionen Dollar (3 Billionen Mark) schulden. Das sei ein Anstieg von 6,5 Prozent innerhalb eines Jahres. Schuld daran hätten allein die – vornehmlich afrikanischen – Länder des Südens.

Da die internationalen Kapitalmärkte jetzt einfacher zugänglich seien, würden diese Länder sich dort frei bedienen und mit Devisen eindecken. Großzügigerweise hätten die Gläubigerländer versucht, die Schuldenlast durch einen teilweisen Verzicht auf ihre Forderungen zu verringern. Die meisten Auslandsschulden hat Nicaragua mit 10,8 Milliarden Dollar angehäuft, 2.400 Dollar pro Einwohner.

Geld geben die Entwicklungs- und Schwellenländer in erster Linie für teure Kraftwerke und Infrastrukturmaßnahmen wie U-Bahnen, Straßen und Telekommunikationsnetze aus.

Solche Investitionen werden zunehmend von privaten Kapitalgebern finanziert, deren Anteil an den gesamten Krediten sich mittlerweile auf 30 Prozent beläuft.

In Brasilien etwa wird von der Siemens-Tochter KWU ein milliardenteurer Staudamm gebaut. Nur wenn eine Infrastruktur und eine gesicherte Energieversorgung überhaupt vorhanden sind, werden deutsche Laster fahren und Industriekomplexe aufgebaut werden können. Die Bundesregierung fördert solche Privatinitiativen, indem sie für die Außenstände armer Länder bürgt.

Laut Weltschuldenbericht interessieren sich die Industrieländer erst für die Schwellenländer wie China und Brasilien, seit diese die Handelsbeschränkungen abgebaut und mehr Marktwirtschaft eingeführt hätten. Also sich weiter dem Westen annähern. fok

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