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Bochums Trainer Peter Neururer will sich mittelfristig oben festsetzen. Nachbarn momentan überflügelt

taz: Herr Neururer, Sie haben im letzten Jahr mit dem VfL Bochum den fünften Tabellenplatz erreicht, eigentlich können Sie in der kommenden Saison nur verlieren.

Peter Neururer: Ich bin sicher, dass der Verein auch mittelfristig weitere Fortschritte machen wird, nur müssen wir dies an anderen Dingen festmachen als am Tabellenplatz. Wir haben in der Vergangenheit, auch im letzten Jahr, nie das Ziel Uefa-Cup ausgegeben. Wir arbeiten daran, dass wir dies in ein bis zwei Jahren ändern können.

Vor sieben Jahren war der VfL in einer ähnlichen Situation. Der Verein spielte im Uefa-Cup, stürzte aber zwei Jahre später ab. Wie wollen Sie eine Wiederholung verhindern?

Das sportliche Ergebnis, mit dem Erreichen des Uefa-Cups, war damals das selbe. Aber die Strukturen haben sich seitdem grundlegend geändert. Der VfL Bochum hat mittlerweile einen hauptamtlichen Vorstand, ein neues Stadion-Center, die Vermarktung läuft hervorragend und wir haben eine Mannschaft mit sehr guter Perspektive.

Den Verkauf mehrerer Leistungsträger konnten Sie trotzdem nicht vermeiden.

Wir arbeiten daran, das zu ändern. Immerhin haben wir Spieler bekommen, die auch bei anderen Vereinen im Gespräch waren. Die kamen wegen der sportlichen Perspektive zu uns. Wenn wir im Herbst gewusst hätten, dass wir in den Uefa-Cup kommen, hätten wir auch Frank Fahrenhorst halten können.

Wie schwer ist es, zwischen den beiden scheinbar übermächtigen Nachbarn Schalke und Dortmund zu existieren?

Momentan ist es für Dortmund und Schalke eher schwierig, nahe an Bochum zu arbeiten. Sportlich sind wir aktuell an beiden vorbeigezogen. Dortmund war sechster und Schalke siebter. Wir werden alles dafür tun, dass dies auch in Zukunft so sein wird. Zu der wirtschaftlichen Situation der beiden Konkurrenten kann und möchte ich auch nichts sagen, das kann jeder selbst nachlesen.

Dennoch muss ein „kleiner“ Verein wie der VfL Bochum immer damit rechnen, dass er bei ausbleibenden Erfolgen wieder im Schatten der „Großen“ verschwindet.

Bei unserem Verein ist in den letzten Jahren eine Kontinuität zu erkennen. Und das kann man von unseren Nachbarn, abgesehen vom Zuspruch der Fans, nicht sagen. Mittlerweile kann ich unseren Fans sogar glaubhaft versichern, dass wir der deutschen Meisterschaft näher sind als einem eventuellen Abstieg. Wir orientieren uns jedenfalls weiter nach oben.

INTERVIEW: HOLGER PAULER