: Weiter Anti–Atomkurs
■ Labour–Sieg in Neuseeland / Keine Rückkehr in ANZUS–Pakt / Neuer Abrüstungsminister soll UN–Sondersitzung beantragen
Wellington (dpa/afp) - Der neuseeländische Premierminister David Lange, dessen Labour–Partei als Sieger aus den Parlamentswahlen hervorgegangen ist, hat am Sonntag eine Rückkehr seines Landes in das ANZUS–Verteidigungsbündnis mit den Vereinigten Staaten und Australien ausgeschlossen. Er sehe seinen Sieg als Bestätigung für seinen Anti– Atomkurs an. Nach dem vorläufigen Endergebnis errang die Labour–Partei 47,41 Prozent der Stimmen und sicherte sich mit 56 Sitzen im Parlament eine unveränderte Mehrheit von 15 Sitzen. Die übrigen 41 Abgeordneten stellt die konservative National–Partei, die 44,59 Prozente der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Der Verlierer der Wahl ist die demokratische Partei, die ihre bisherigen zwei Sitze im Parlament einbüßte. Neuseeland war vor einem Jahr aus dem ANZUS–Pakt ausgeschlossen worden, weil es seine Häfen für atomgetriebene und mit Kernwaffen bestückte Schiffe der Bündnispartner geschlossen hatte. „Wir werden keine militärischen und nuklearen Beziehungen mit den Vereinigten Staaten unterhalten“, erklärte Lange gestern. Es sei nun an der US–Regierung, auf eine Verbesserung der bilateralen Beziehungen hinzuarbeiten. Um den Willen Neuseelands zu demonstrieren, die Abrüstungspolitik voranzutreiben, entschied Lange, einen Abrüstungsminister zu nominieren. Dieser soll bei den Vereinten Nationen eine Sondersitzung zur Rüstungskontrolle beantragen, die verknüpft mit der Genfer UN–Konferenz stattfinden solle.
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