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Weiße Girlanden

■ Behinderten-gerechter Umbau des Metropolis-Kinos ist noch nicht fertig

Auch in der heutigen hochtechnisierten Welt bleiben ein paar Dinge wetterabhängig. So auch die Zeit, die Beton braucht, um hart zu werden. Heiner Roß, „Leiter“ (“darauf geht man hoch und runter“, so Roß) des Metropolis, beschuldigt eben diese harte Steinmasse, den behindertengerechten Umbau des Metropolis verzögert zu haben. Eigentlich sollten die baulichen Veränderungen wie eine befahrbare Rampe, ein Aufzug und eine ebenerdige Behindertentoilette heute abgeschlossen sein. Doch wie es aussähe, so Kino-Chef Roß, dauere die Fertigstellung noch etwa zehn Tage.

Trotz der Verzögerung wegen des hervorragenden Wetters treffen sich heute Feierwillige um 18.30 Uhr im Metropolis, um sich nach ein paar einleitenden Worten eine Extra-Vorführung anzusehen, die für den Abschluß der baulichen Veränderungen gedacht war: Gezeigt wird Buster Keatons „One Week“, ein Film über einen Hausbau, der eigentlich nach einer Woche erledigt sein sollte.

Bei dieser Gelegenheit können schon einmal die fertiggestellte Rampe und der Glasvorbau im Foyer begutachtet werden. Das Klo, das im übrigen von allen - auch nicht Kino-Besuchenden - benutzt werden darf, wird noch nicht zu sehen sein. Dafür „sollte der Fahrstuhl funktionieren“, hofft jedenfalls Roß, der sich über die Geduld des hanseatischen Publikums freut: „In anderen Städten fänden es Leute vielleicht degoutant,“ in ein Kino mit weiß-orangenen Absperrgirlanden zu gehen, doch in Hamburg würde sich darum niemand scheren. Betrüblich ist jedoch, daß das Cafe weiterhin im ersten Stock bleibt und damit für Geh-Behinderte tabu. Roß: „Das ist nicht zu lösen gewesen.“

Annette Bolz

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