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Weiner ließ sie weinen

■ Fußball-Regionalliga: Concordia siegt

„Paß auf, Felix, diesen Mann werden wir schon bald in der Bundesliga pfeifen sehen.“ Ein sichtlich genervter Concordia-Trainer Bernd Enge ließ seiner Enttäuschung in Richtung HSV-Idol Felix Magath freien Lauf. Schiri Michael Weiner, in der Tat, war der einzige Mensch am Marienthal, der für Negativschlagzeilen sorgte. Enge war in seiner Rage gegen den Mann in Schwarz kaum zu bremsen: „Weiner ist genau der Mann, den der DFB sehen will: Jung, dynamisch und immer mit dem Regelheft in der Tasche.“

In der Tat hatte Weiner nur selten bewiesen, daß Fingerspitzengefühl durchaus eine Zier sein kann. Dennoch war das Regionalliga-Derby am Freitag abend zwischen Concordia und den HSV-Amateuren ein Spiel der Superlative: 1.500 Zuschauer sahen Klasse, Dramatik, Kampf und technische Kabinettstückchen en masse. Die Supertechniker vom Rothenbaum hatten bereits mit 2:0 in Front gelegen, als Cordi erneut zeigte, daß unbändiger Wille Berge versetzen kann.

Daß es nur noch zum Anschlußtreffer durch Bernd Bressem langte, hatten die Magath-Mannen allein dem überragenden Keeper Marco Kostmann zu verdanken, der tausend Arme zu haben schien. Die dezimierten HSV-er (Weiner hatte Albrecht völlig zu Unrecht den roten Karton gezeigt) waren am Ende ein glücklicher Gewinner in einem Spiel, das keinen Sieger verdient hatte.

In Hoisdorf bejubelte man derweil den 1:0 Erfolg über die Kieler Störche. Über die Qualität des Spiels sollte allerdings ebenso dezent der Mantel des Schweigens gedeckt werden wie über das Spiel des SV Lurup gegen Lüneburg. Grobitzsch sorgte mit zwei Treffern für den letzendlich glücklichen 2:1 Sieg. svl

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