■ NOCH 3339 TAGE BIS ZUM JAHR 2000: Weihnachts- vorbereitungen
Na, das wird ein Weihnachten geben in Leipzig. Nächste Woche wird dort auf dem Rathausplatz der größte Weihnachtsbaum Deutschlands aufgestellt. Die 22 Meter hohe, fast drei Tonnen schwere Tanne wird vom dänischen Christbaumexporteur Teddy H. Thomson geliefert. Der rund 55 Jahre alte Baum von der Größe eines siebenstöckigen Hauses sei die bisher größte ins Ausland gelieferte Nordmanntanne, versicherte Thomson. Der Leipziger Baum wird in Europa nur noch von der rund einen Meter höheren Festtanne in Kopenhagen übertroffen.
Knapp sechs Wochen vor Heiligabend machen sich offenbar auch die Langfinger Gedanken darüber, was sie zu Weihnachten verschenken sollen. Einige Kunstdiebe haben dieses komplizierte Problem schon gelöst. Sie statteten dem Münchner Nationalmuseum einen Besuch ab, schraubten das Sichtfenster von einer Glasvitrine und schnappten sich vier geschnitzte Rokoko-Engel und zwei Putten. Die Engel sind jeweils etwa 20 Zentimeter groß, und die beiden Putten schweben auf einer weißen Wolke. Wenn es jetzt noch schneit, am 24. und 25. Dezember, können die dreisten Diebe also ein sehr stilvolles Fest feiern.
Nicht ganz so gemütlich wird ein Einbrecher aus Hannover Weihnachten verbringen. Der 39jährige Kaufmann brauchte dringend Bargeld und stieg nachts in eine Rechtsanwaltskanzlei ein. Der Tresor war zwar verschlossen, doch der Täter fand den Schlüssel in einem Schreibtisch. Als er erwartungsvoll den Safe öffnete, wurde er jedoch enttäuscht, das Ding war leer. Genauer gesagt fast leer, denn im Panzerschrank lag ein mit Packpapier eingewickelter Schuhkarton, und da sonst nichts als Beute in Frage kam, nahm der Dieb den Pappkarton kurzerhand mit. Erst zu Hause öffnete er ihn und fand Wertpapiere für 1,1 Millionen Mark und 180.000 Mark Bargeld in der Schachtel. Das war zuviel für den Gelegenheitseinbrecher. Beim Anblick der Beute wurde ihm schlecht, der Glückstreffer schlug ihm derart auf den Magen, daß er sich erst einmal seine schwarze Seele aus dem Leib kotzte. Als es ihm endlich wieder besserging und er sein Glück fassen konnte, versuchte er, einige der Papiere zu Geld zu machen, und hatte Pech. Beim Verkauf von Schuldverschreibungen in einer hannoverschen Bank geriet er ausgerechnet an den Angestellten, der genau diese Papiere an die rechtmäßige Inhaberin verkauft hatte. Beim Anblick der herbeigerufenen Polizisten wurde dem Einbrecher wieder schlecht. Karl Wegmann
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