■ Zur Person: Was wird aus Ziegert?
Jetzt hat auch die DGB-Gewerkschaft hbv den Rücktritt der DGB-Vorsitzenden Helga Ziegert aus dem Angestelltenkammer-Vorstand gefordert: „Wer glaubt, in dieser Situation nach alter Bremer Klüngel-Manier sein persönliches Süppchen kochen zu können, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden“, wirft der hbv-Vorsitzende Rolf Schumann seiner DGB-Chefin vor. Sie „schade den Arbeitnehmerkammern insgesamt und damit den Gewerkschaften und sollte aus dem Kammervorstand zurücktreten.“ Diese Begründung ist ein Sprengsatz: wenn Ziegert „den Gewerkschaften“ schadet, ist sie möglicherweise auch als deren Chefin untragbar.
Helga Ziegert war gestern beim Anruf der taz überrascht von der HBV-Forderung. Sie sehe auch „keine Gründe, weshalb sie irgendwelche Konsequenzen aus den Vorwürfen“ ziehen sollte. Schließlich habe doch nur der Geschäftsführer der Angestelltenkammer, Eberhard Fehrmamm, sie angegriffen. Eine breite Ablehungsfront im Vorstand habe sie am Montag nicht spüren können.
Vor der hbv hatte allerdings auch die ÖTV ihren Rücktritt gefordert. Und Fehrmanns Angriffe waren gepfeffert: Ziegert habe „seit ihrer Amtsübernahme als DGB-Vorsitzende (1993) einen mangelnden Respekt vor dem eigenständigen Auftrag der Angestelltenkammer an den Tag“ gelegt und „durch Verhalten und Aussagen einen Desorientierungs- und Destabilisierungsprozess innerhalb der Angestelltenkammer“ gefördert.
bik
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