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Was wieder mal fehlte

■ betr.: „Dabeisein ist alles“, „Bay ern will das Dorf sauberhalten“, taz vom 23. 5. 96

Zwar bin ich keine regelmäßige Internet-Userin, was in dem Artikel aber wieder mal fehlte, sind die Frauen als Userinnen. Daß die Nachfrage nach Sexangeboten in den USA bei 15 Prozent liegt und somit prozentual vorne steht, müßte auch so betrachtet werden, daß nämlich Frauen nur einen kleinen Teil (zirka 30 Prozent) an UserInnen stellen. In Deutschland sind es gar unter fünf Prozent.

Kein Wunder: Männer bauen ihre Herrscherrolle im Internet gut aus, Anmache ist noch einfacher als im realen Leben und wird dementsprechend betrieben. [...] Wundern tut es mich da auch nicht, wenn ein Mann, Henrik Fulda, glaubt, mit Zensurversuchen den Wert der Kinderpornographie im Netz allzusehr hochzuspielen. Bayern mit seinem Moralzwang geht bestimmt nicht richtige Wege. Zensuren im Internet sind aber genauso notwendig wie Gesetze gegen das Verbreiten der Auschwitzlüge. Das hat nichts mit Hochspielen zu tun.

Allerdings: Ein patriarchales Denken, das im realen Leben Pornographie toleriert, wird auch im Netz die Täter schützen. Tanja Muster, Bremen

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