: Was fehlte: Coming-out der Eltern
■ betr.: Kitastreik
betr.: Kitastreik
Was im Kitastreik fehlte, ist das Coming-out der Eltern. Damit, daß die Eltern in den Kitas ihre Kinder selber hüteten, ist nichts gewonnen. Erst wenn die kleinen Rotznasen massiv ins „öffentliche Bewußtsein“ rücken, werden die Chefs bereit sein, für ihre kinderfreien Büros zu zahlen. Deshalb: Ladet die Kids in öffentlichen Gebäuden ab
-im Schöneberger Rathaus (speziell Chefzimmer), im Reichstag, im Schloß Bellevue... Kein Empfang ohne plärrende Kinder! Kein Stuhl mehr ohne verschmierte Schokoküsse! Kein Schreibtisch ohne zu Papierfliegern umgewandelte Akten! Kein Schrank mehr ohne alten Kaugummi!
Denn erst wenn den Herrschenden klar wird, daß die „lieben Blagen“ in erste Linie Plagen sind, werden sie versuchen, das Problem zu lösen, und zwar zwangsläufig mit Geld beziehungsweise Tarifvertrag, denn Polizeimethoden gegen Kinder sind nicht nur geächtet, sondern wirken auch lächerlich.
Also: Nix Kita - Chef- und Besprechungszimmer sind angesagt! Überschwemmt den Senat in jeder Sitzung!
Helge Schulz, Berlin
Bitte nicht übelnehmen, daß ich Deinen Brief in die Vergangenheit gesäzzt habe. Kita-Streik ist ja nicht mehr.
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