Was fehlt …: … ein Zuhause für Tiramisu
Lecker, so ein Tiramisu. Während die Deutschen die Süßspeise oft aus dem Discounter beziehen, behandelt man das Dessert in Italien mit größtem Respekt. Deshalb hat das Landwirtschaftsministerium in Rom den Nachtisch nun auf die Liste der traditionsreichen Speisen gesetzt. Dort steht, dass es in den 50er-Jahren im friaulischen Tolmezzo erfunden wurde.
Das stimme so nicht! – heißt es nun aus der italienischen Stadt Trevision. Auch hier soll das Tiramisu (zu Deutsch „zieh mich hoch“) erfunden worden sein und seit den 70ern auf der Speisekarte stehen. Im November plant die Stadt eine „Tiramisu-Weltmeisterschaft“, bei der Teilnehmer aus der ganzen Welt um den Titel kämpfen. Die Stadt legt nun Beschwerde gegen den Beschluss des Ministeriums ein.
Damit flammt ein jahrzehntelanger Streit von neuem auf. Das „Edison oder Göbel?“ der Glühbirne heißt: „Tolmezzo oder Treviso?“ Dabei sollte das Entscheidende doch das hier sein: abwechselnde Schichten von Biskotten und eine lockere Creme aus Mascarpone, Zucker und Eiern. Lecker, so ein Tiramisu. (taz/apa)
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