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Warum so zaghaft?-betr.: "Herr Staatsanwalt, Sie werden sich übernehmen", taz vom 10./11.1.89

betr.: „Herr Staatsanwalt,

Sie werden sich übernehmen“,

taz vom 10./11.1.89

So sehr wir es begrüßen, wenn Frauen offensiv den Angriffen auf abtreibende Frauen und der triefenden Moral für den Schutz des ungeborenen Lebens entgegentreten, konnten wir doch diesen Aufruf nicht unterstützen. Dieser Text fällt weit hinter das zurück, was Frauen seit den siebziger Jahren fordern, nämlich die ersatzlose Streichung des § 218.(Hervorhebungen durch die Red.)

Es ist zum Beispiel in mehreren Einzelgewerkschaften gelungen, diese Forderung als Beschluß durchzusetzen (ÖTV, IG-Metall, HBV; GEW etc).

Dies geht sogar weiter als das Programm der Grünen, die als Konzession an die Lebensschützer in den eigenen Reihen auch den Schutz des ungeborenen Lebens fordern. Nur auf dem Boden des bestehenden § 218 sind ein Beratungsgesetz und die Massenprozesse in Memmingen möglich und können Frauen gedemütigt und kriminalisiert werden. Darum reicht es nicht aus, nur zu bekennen, daß frau auch abgetrieben hat, vielmehr muß der § 218 ersatzlos gestrichen werden, damit er nicht weiter verschärft werden kann.

Bremer Gruppe „Frauen gegen den § 218

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