piwik no script img

Warnstreiks in Suhl und Ost-Berlin

Ost-Berlin (ap) - In der DDR ist es wegen des von der Regierung angekündigten Überbrückungsgeldes für entlassene Stasi-Mitarbeiter zu ersten Warnstreiks gekommen. Am Mittwoch legten Beschäftigte in Ost-Berlin und Suhl aus Protest gegen diese Finanzhilfen kurzfristig die Arbeit nieder. Regierungssprecher Wolfgang Meyer hatte zuvor bereits erklärt, daß das Kabinett Modrow seine ursprüngliche Entscheidung über die Höhe der Ausgleichszahlungen wegen der Vorbehalte in der Bevölkerung überprüfen werde. Ursprünglich sollten entlassene Mitarbeiter des Staatsapparates drei Jahre lang die Differenz zwischen dem bisher gezahlten Nettolohn und dem in ihrem neuen Beruf gezahlten Nettosalär erstattet bekommen. Der mit der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit beauftragte Notar Peter Koch hatte am vergangenen Montag am runden Tisch erklärt, daß 70 bis 75 Prozent der ehemaligen Staatssicherheitsmitarbeiter aufgrund ihrer neuen Löhne ohnehin keinen Anspruch auf Überbrückungsgeld hätten. Koch kündigte an, dem Gremium bis zum 29. Januar die neue Konzeption der Regierung zu dieser Frage vorzulegen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen