■ Berliner Telegramm: Warnstreik bei der S-Bahn
Im Vorfeld der Tarifverhandlungen bei der S-Bahn Berlin GmbH ist es gestern früh zu Warnstreiks im hauptstädtischen S-Bahn-Verkehr gekommen. Der Vorsitzende der Verkehrsgewerkschaft GDBA, Gerd Lewald, nannte die Aktion einen „ersten Warnschuß“ und zeigte sich mit der Resonanz zufrieden. Zwischen 4 und 5 Uhr seien rund 70 Prozent der Züge ausgefallen. Größere Auswirkungen auf den morgendlichen Berufsverkehr habe man bewußt vermeiden wollen. Als „unverständlich und auch rücksichtslos gegenüber Fahrgästen und Mitarbeitern“ bezeichnete dagegen die S-Bahn Berlin GmbH den Warnstreik. Von insgesamt 4.260 Mitarbeitern hätten sich 18 Triebfahrzeugführer, acht Aufsichten und vier Fahrdienstleiter an der Aktion beteiligt. Die Tarifgemeinschaft (TGM) von Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und GDBA hatte die „starre Haltung des Arbeitgebers“ bei den Tarifverhandlungen, die heute fortgesetzt werden, kritisiert. Die Standpunkte beider Seiten seien „so weit auseinander wie zu Beginn der Verhandlungen“. Die TGM fordert eine lineare Erhöhung der Entgelte um 3,9 Prozent. Der Arbeitgeber habe nur eine Erhöhung der vermögenswirksamen Leistung von bisher 26 Mark auf 40 Mark monatlich sowie eine Einmalzahlung von 100 Mark angeboten. ADN
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