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Warengutscheine für Japaner geplant

■ Regierung will Binnennachfrage mit allen Mitteln stärken

Tokio (dpa) – Die japanische Regierung plant die Ausgabe von Warengutscheinen im Wert von 10.000 Yen (132 Mark) für jeden Japaner, um die schwache Konjunktur des Landes anzukurbeln. Für rund 125 Millionen Bürger müßten somit 1,25 Billionen Yen (16,5 Milliarden Mark) aufgewendet werden. Mit Hilfe der Gutscheine soll die Binnennachfrage in Japan gestärkt werden. Finanzminister Kiichi Myazawa hatte gestern gesagt, die Regierung müsse „ungewöhnliche Maßnahmen in Erwägung ziehen“, um die Wirtschaft in Schwung zu bringen.

Die Aktienbörse in Tokio fiel gestern trotzdem, und zwar satt: Der Nikkei-Index fiel um 5,8 Prozent und schloß mit 13.026,06 Punkten. Es war der höchste Kurssturz dieses Jahres. Hauptgrund für die deutlichen Kursrückgänge waren der schwache US-Dollar und wachsende Besorgnisse über die Wirtschaftsentwicklung in den USA und Europa. Gefragt waren hingegen die Aktien japanischer Supermärkte und Konsumgüterproduzenten – durch die Warengutscheine wird ihr Geschäft schließlich angekurbelt. Am Donnerstag wurden die Kursgewinne von 803,97 Punkten vom Vortag fast völlig wieder aufgezehrt.

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