Theater : Wallenstein
Es genügt nicht, im Programmheft Rüdiger Safranski mit dem Satz zu zitieren, Wallenstein sei „das beste Stück, das wir in der deutschen Theaterliteratur haben“. Man möchte erfahren, warum es sich lohnt, ein Stück über einen scheiternden Feldherrn aus dem 30-jährigen Krieg zu betrachten. Es genügt nicht, einen klugen Text über die „rätselhafte Anatomie des Verrats“ im Programmheft abzudrucken und dort zu fragen, ob der Verrat nicht „Signatur eines religiösen Rests“ ist, der in jeder radikalen politischen Handlung enthalten ist. Man hätte etwas davon auf der Bühne sehen müssen. So blieb ein pflichtschuldiges Herunterspielen, an dessen Ende kleine Teile des Publikums Buh riefen, größere leidenschaftslos klatschten. grä
Dienstag, 19.30 Uhr, Theater am Goetheplatz