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■ McCash Flows OrakelWall Street Kino

Während Oliver Stones Film Wall Street gerade in den Kinos anläuft, wo der kleine Broker als good american boy den großen Börsen–Tycoon am Ende der Staatsanwaltschaft ausliefert, geht es in der Wirklichkeit ganz anders weiter. Die (dem Film zugrunde liegende) Affäre um die Insider–Geschäfte des Ivan Boesky, der im letzten Jahr zu einer Strafe von 100 Millionen Dollar verdonnert wurde, hat sich dramatisch zugespitzt: Am Wochenende wurde vor seiner Villa in New Jersey der bis an die Zähne bewaffnete Börsenhändler John Mulheren jr., ein enger Vertrauter von Boesky, verhaftet. Seine Frau hatte die Polzei alarmiert, weil sie befürchtete, daß ihr Mann Boesky über den Haufen schießen könnte. Gegen Mulheren war Anklage wegen unerlaubten „Parkens“ von Aktienpaketen für Boesky erhoben worden - dieses „Parken“, mit dem Besitzverhältnisse verschleiert und die Meldepflicht umgangen werden sollte, wird härter bestraft als die Verwertung von Insider–Informationen. Als seine Anwälte ihm dies eröffneten, verlor Mulheren offenbar die Nerven - er hatte an den Parkgeschäften selbst nichts verdient und sie als kleine Gefälligkeit für den von ihm bewunderten Boesky aufgefaßt. Auch wenn kein Schuß fiel - der Mulheren–Fall gibt dem Wallstreet–Skandal eine neue Dimension - das Handelsblatt zitiert einen Beobachter: „Angesichts der involvierten Millionenbeträge und der aufgeblähten Egos ist es verwunderlich, daß es bisher ohne Gewalttätigkeiten abging.“ Ungeachtet dieser Dramatik zeigen die Aktien–Kurse der Wallstreet in den letzten Tagen eine feste Tendenz, vergangene Woche übersprang der Dow Jones Index die psychologische Marke von 2000 Punkten, und die gute Stimmung in USA spiegelt sich in Europa, mit Kurserholungen an allen europäischen Börsen. Sofern nicht in dieser Woche noch etwas dazwischenkommt, wird der Februar weltweit der erste durchweg positive Börsenmonat nach dem Crash.

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