: Wal-Mart im Space Park?
Wirtschaftssenator Hattig schweigt zur Nachricht, dass es Gespräche mit Wal Mart gegeben hat. Verzweifelte Suche nach „Ankermieter“ geht weiter
„Wir haben strikte Vertraulichkeit vereinbart“, sagt der Sprecher des Wirtschaftssenators – zu dem heißen Thema Space Park gibt es keine Auskünfte. War der Expansionsvertreter von Wal-Mart aus Wuppertal am 22. Januar in Bremen beim Abteilungsleiter Klaus-Wilhelm Timm und wenn ja, hat er darüber geredet, ob der Discounter als Ankermieter für das Entertainment-Center in Frage kommt? Das hatte Radio Bremen gestern gemeldet. „Ein Trumpf“ wäre das gewesen, freuen sich die Jungen Liberalen prompt und haben nur ein „Kopfschütteln“ dafür übrig, dass das Wirtschaftsressort den Mann abgewiesen haben soll.
Die mit dem bremischen Einzelhandel vereinbarte Regelung gibt dem Wirtschaftsressort aber keine andere Wahl: Im Space Park soll nicht ein beliebiger Discounter Brötchen, Milch und Ähnliches verkaufen und damit Kundenströme aus anderen Einkaufszentren abziehen. Damit es „Synergieeffekte“ mit dem Space Center gibt, sollen hier exklusive Länden öffnen, die für Einkaufs-touristen interessant sind und die es in Walle nebenan nicht zu Hauf gibt. Wenn Wal-Mart nicht als Wal-Mart auftrete, sondern unter einem exklusiv klingenden Etikett, dann könne man darüber reden, soll der Hattig-Vertreter zu dem Konzern-Emissär gesagt haben. Aber auch dafür gibt es keinerlei Bestätigung. Denn auch bei Wal-Mart gilt die Devise: Über Expansions- und Verlagerungspläne wird nur geredet, wenn Verträge unterschrieben sind. Und das ist offenbar nicht der Fall.
Klar ist nur: Die neue Strategie von Wal-Mart heißt: Konzentration. In Leipzig und Hannover sind schon riesige neue Einkaufstempel entstanden. Offenbar will der amerikanische Konzern auch die drei Bremer Läden Duckwitzstraße, Ihlpohl, und Vahr an einem attraktiven Ort zusammenfassen.
Wenn das Bremer Wal-Mart-Einkaufszentrum an der Duckwitzstraße, das frühere „Wertkauf“, schlicht umzöge nach Gröpelingen, wäre das kein besonderer Gewinn für die Stadt, aber eine erhebliche Konkurrenz für die Innenstadt. Gerade das ist mit dem Einkaufszentrum Space Park nicht beabsichtigt, hatte der Wirtschaftssenator bisher immer versichert.
Andererseits steht Hattig unter großem Druck: Wenn bis zum Herbst kein „Ankermieter“ unterschrieben hat, dann wird die Eröffnung auch vor den Bürgerschaftswahlen nicht mehr stattfinden. K.W.
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