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Wahrheit-Verbotsliste erweitert: Einbeiniger Marathon für Tiere

Foto: Einbeinfoto: ap

Seit Jahren verbietet die Wahrheit nutzlose Rekordversuche. Dazu gehören das Umrunden von Kontinenten in ungeeigneten Verkehrsmitteln, das Durchschwimmen von Ozeanen ohne Boot sowie das Besteigen von Riesenbergen durch Lahme, Blinde und Bekloppte. Zuletzt hatte die Wahrheit einem einfingrigen Japaner untersagt, auf dem Everest herumzukraxeln, da dem Unbelehrbaren dort schon alle anderen Griffel abgefroren waren. Jetzt müssen wir die Verbotsliste abermals erweitern: Verboten wird ab sofort das Marathonlaufen auf einem Bein für wohltätige Zwecke. Gestern erklärte der Extremsportler Emin da Silva der Nachrichtenagentur epd, dass er beim Bremen-Marathon am 2. Oktober 2016 eine zehn Kilometer lange Strecke auf einem Bein absolvieren wolle, um so Spenden für das Bremer Tierheim zu sammeln. Da kann man ja schon froh sein, dass der Irre, der auch schon mal „einen 108 Kilometer langen Lauf bei großer Hitze auf die höchste Düne in Namibia nutzte, um auf Völkerverständigung und die Armut im Land aufmerksam zu machen“, sich nicht gleich ein Bein abhackt.

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