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Wahlkampf–Hin und Her quer durch die Polit–Prominenz

Hamburg (dpa) - Nahezu die gesamte Prominenz der Bonner Koalition und der SPD–Opposition haben am Wochenende mit Blick auf die Bundestagswahl am 25. Januar 1987 öffentliche Erklärungen abgeben. CDU–Generalsekretär Geißler lehnt eine Große Koalition mit der SPD entschieden ab. Der SPD–Kanzlerkandidat Rau unterstrich auf einer „Mobilisierungskonferenz für Norddeutschland“ im niedersächsischen Walsrode erneut seine Absicht, die absolute Mehrheit zu gewinnen. „Ich will nach der Wende einen Wechsel, und zwar nicht als Warnung an die CDU, sondern um eine andere Politik in der Bundesrepublik zu machen“, sagte Rau. Auch SPD–Chef Brandt betonte, es verstehe sich von selbst, daß eine Partei von der Statur der SPD die Mehrheit anstrebe. Es sei nach dem Ausgang der Wahlen in Bayern und Hamburg jedoch „ein zusätzlicher Grund hinzugekommen, die SPD zu wählen. Es gehe jetzt auch darum, eine Übermacht der Union zu verhindern. Das bedeute jedoch keine Ersetzung des Wahlziels der absoluten Mehrheit, sondern eine Ergänzung. Als Ziel der FDP bezeichnete es der FDP–Generalsekretär Helmut Haussmann, das Gewicht der Liberalen in einer weitergeführten Koalition mit CDU und CSU zu vergrößern. In einem Brief an die Abgeordneten und Funktionäre seiner Partei verwies Haussmann auf die Notwendigkeit, sich im Wahlkampf „nicht nur mit dem rot–grünen Bündnis, sondern auch mit den Gefahren einer von Strauß dominierten aboluten Unionsmehrheit“ auseinanderzusetzen.

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