: Wahlkämpfers Kummerkasten
Dreimal werden wir noch wach, heißa, dann ist Wählers Tach. Oder so. Bis dahin tun wir wie gewohnt alles, um die mentalen Zipperlein der KandidatInnen zu kurieren.
In drastischer Offenheit schilderte uns Stefan Kraxner, stellvertretender Vorsitzender der Jungen Union, seine Symptome: Er verspüre er den unwiderstehlichen Drang, „Voscherau zum Nervenarzt zu schicken“.
Lieber Stefan,
so jung und schon so verzweifelt! Kopf hoch! Du kannst den Bürgermeister zur Zeit ständig irgendwo in der Stadt treffen. Dazu mußt Du ihm wirklich keinen Termin bei Deinem Therapeuten besorgen.
Die stattliche Speerspitze Jürgen Hunke leidet täglich unter neuen Wehwehchen: „Ich übernehme die Patenschaft für Harburg und Wilhelmsburg“, teilte er uns mit. Das sei „kein Wahlkampfgag“, die beiden Stadtteile hätten Hilfe und Solidarität bitter nötig.
Geehrter Herr Hunke,
aber selbstredend ist das kein Wahlkampfgag. Denn Gags sind lustig.
Auf weitere Zuschriften bekümmerter Wahlkämpfer – Fax-Hotline: 38 90 17 - 50 – freut sich
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