Wahl in Hamburg : Olemeister obenauf
Alles auf eine Karte gesetzt, alles gewonnen: Der alleinige Sieger der Hamburger Wahl heißt Ole von Beust. Die Taktik einer „Bürgermeisterwahl“, zu der die Union den Urnengang umbenannt hatte, ist aufgegangen.
Kommentar von sven-michael veit
Der grandiose Sieg des „Programm Ole“ ist von historischer Dimension. Zum ersten Mal seit 20 Jahren regiert in Hamburg wieder eine Partei mit absoluter Mehrheit, und zum allerersten Mal in der Geschichte der einstigen SPD-Hochburg ist es die CDU. Die Umwälzung politischer Verhältnisse, die 2001 in dieser Stadt begann, hat sich fortgesetzt. Auf Kosten früherer Helfershelfer.
Die FDP wurde wieder vor die Rathaustür geschickt, und das ist gut so. Mehr ist zur entbehrlichsten aller Parteien nicht zu sagen. Das vordergründig erfreulichste Ergebnis dieser Hamburg-Wahl ist der Untergang des Rechtspopulismus. Die Männer mit den einfachen Antworten wurden zurückgeschickt an die Biertische, von denen sie kamen. Die Ängste aber und die gesellschaftlichen Befindlichkeiten, die sie in den Senat gespült hatten, sind damit nicht verschwunden. Dem Phänomen Ole ist es lediglich gelungen, sie zu kanalisieren.
Die knappe Niederlage der rot-grünen Opposition ist kein Grund zur Mutlosigkeit. Das grüne Wiederaufblühen ist weder überraschend noch unverdient, der Genesungsprozess der SPD jedoch ist noch nicht abgeschlossen. Ihr Scheitern liegt aber weniger in eigener Schwäche begründet als in der Unbesiegbarkeit des übermächtigen Gegners.
Nun muss Olemeister alles selbst machen. Und wird dafür allerdings auch verantwortlich gemacht werden.