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Waffen verstummen

■ Konfliktparteien halten Waffenruhe in Nordwestbosnien ein

Belgrad/Sarajewo/Zagreb (rtr/ AFP) – Die Waffenruhe in Bosnien-Herzegowina wird jetzt auch im Nordwesten des Landes eingehalten. UN-Beobachter hätten in der gesamten Region nur drei Explosionen registriert, berichtete am Samstag ein Vertreter der UN- Schutztruppen (Unprofor) telefonisch von einem UN-Stützpunkt nördlich von Bihać. Seinen Angaben zufolge hätten die UN-Beobachter in der nordwestbosnischen Region inzwischen fast völlige Bewegungsfreiheit. Auch in anderen Teilen des Landes war die Lage nach UN-Angaben ruhig. Zuvor hatte Radion Sarajevo gemeldet, die Gefechte in Westbosnien seien in der Nacht zu Samstag deutlich abgeflaut, nachdem am Vortag die Vertreter der Kriegsparteien ein Separatabkommen zur Einhaltung der Waffenruhe in dieser Region unterzeichnet hatten. Die bosnische Regierung hat unterdessen mit einer Verschiebung der für Ende Oktober geplanten Friedensgespräche gedroht, falls die bosnischen Serben die Straße in die ostbosnische Stadt Goražde nicht frei machten. Wenn die Straße nicht geöffnet werde, werde die bosnische Regierung am 31. Oktober nicht zu den Friedensgesprächen erscheinen, sagte Regierungssprecher Mirza Hajric. Ein UN-Konvoi war gestern auf dem Weg nach Goražde an vier Kontrollpunkten gestoppt worden. Vor der Stadt mußten französische UN-Soldaten Minen wegräumen, bevor der Konvoi weiterfahren konnte. Ein UN-Vertreter sagte, die UNO befürchte, daß die bosnische Regierung Goražde als Vorwand für eine Verschiebung der Friedensgespräche nutze, um Zeit für einen Vorstoß auf Prijedor zu gewinnen. Am Samstag hatten die bosnische Regierung und die bosnischen Serben erstmals seit Inkrafttreten des Waffenstillstands 20 Kriegsgefangene ausgetauscht.

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