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Wachsweich

■ Zu den Südafrika–Sanktionen der EG–Außenminister

Dem Bremsergespann Kohl, Thatcher und Soares ist erneut gelungen, den EG–Sanktionen den Biß zu nehmen. Ohne das Verbot von Kohleimporten haben die Boykottmaßnahmen bestenfalls Signalwirkung für das weiße Minderheitsregime in Südafrika. Daß die jetzt beschlossenen Sanktionen sowieso nicht ausreichen, das Apartheidregime zu stürzen, ist allen Beteiligten klar. Dennoch bleibt die Diskussion weltweit auf das Thema Sanktionen beschränkt. Bislang wird offensichtlich das Mittel (Handelsboykott) mit dem Ziel (Abschaffung der Apartheid) verwechselt. Ein Teil der Befürworter sieht in der EG–Entscheidung eine symbolische Geste der Solidarität mit der schwarzen Befreiungsbewegung. Für die Mehrheit sind Sanktionen ein Mittel, ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen, und für die Wirtschaft sind sie eine Möglichkeit, konkurrierende Importe (zum Beispiel Stahl) auszuschalten. Das Dilemma ist offensichtlich: Die Hoffnung schwindet, das Apartheidregime mit friedlichen Mitteln zum Abdanken zwingen zu können. Zu militärischen Aktionen wird sich der Westen (und auch der Osten) jedoch nicht durchringen können. Wenn die schwarze Opposition in ihrem Kampf gegen die Apartheid wirklich unterstützt werden soll, dann müssen ihr die Mittel in die Hand gegeben werden, sich gegen die weiße Übermacht zur Wehr zu setzen, muß die Kooperation mit dem Apartheidregime einer Zusammenarbeit mit den Befreiungsbewegungen weichen. Michael Fischer

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