piwik no script img

Wachstum & Beschäftigung

■ CDU-Wirtschaftsprogramm vorgelegt

Bonn (AFP) – Die CDU will für die von der Rezession besonders stark betroffenen Gebiete in Westdeutschland Lohnkostenzuschüsse ermöglichen, wie sie bisher nur in den neuen Bundesländern möglich waren.

Dies geht aus dem Papier „Wachstum und Beschäftigung“ hervor, das der CDU-Vorstand am Samstag bei der Klausurtagung in Windhagen bei Bonn verabschiedete. Wenn Träger von Maßnahmen des Umweltschutzes, der Jugendhilfe und der sozialen Dienste „in den neuen Bundesländern und in Krisengebieten im Westen“ Arbeitslose beschäftigen, sollen sie in den nächsten fünf Jahren Zuschüsse in Höhe der eingesparten Arbeitslosen-Zahlungen erhalten. Diese Arbeiten müssen in den alten Bundesländern zusätzlich zur regulären Beschäftigung anfallen.

Die CDU kritisiert in ihrem 29seitigen Papier, viele Unternehmen hätten sich im Rahmen ihres Strukturwandels „auf Kosten der Sozialkassen entlastet“. Künftig sollen diese Mittel nach der Sanierung „an die sozialen Sicherungssysteme zurückgegeben werden“. Fortbildung und Qualifizierung im Rahmen arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen müssen nach Ansicht der CDU verstärkt auf junge Arbeitnehmer in nicht mehr wettbewerbsfähigen Branchen ausgerichtet werden.

In dem Wirtschaftsprogramm bekräftigt die CDU ihre Forderungen nach flexibleren Tarifverträgen, nach Löhnen mit einer am wirtschaftlichen Erfolg des jeweiligen Unternehmens orientierten Gewinnbeteiligung (Kombi- Lohn) und nach einer Unternehmensbeteiligung über Lohnzahlungen (Investivlohn). Auch Vorschläge, die Teilzeitarbeit zu stärken, die Zumutbarkeitsanordnung für Arbeitssuchende „konsequent anzuwenden“ sowie den Mißbrauch bei Sozialleistungen und Subventionen stärker zu bekämpfen, wurden aufgenommen. Das Programm soll heute offiziell vorgestellt werden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen