piwik no script img

Wachpolizei für Land Sachsen

DRESDEN taz ■ Nach Hessen und Berlin führt auch Sachsen eine so genannte Wachpolizei ein. Mit den Stimmen der CDU-Mehrheit beschloss der Landtag gestern, den auf zwei Jahre befristeten Einsatz von 230 zusätzlichen Objektschutz-Polizisten. Sie sollen durch Bewachungsaufgaben gebundene Beamte wieder für den Vollzugsdienst freistellen. „Wir tragen damit dem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis kurzfristig Rechnung“, begründete CDU-Innenpolitiker Volker Bandmann das Vorhaben. Nach einer 12-wöchigen Schnellausbildung werden den angestellten Hilfspolizisten umfangreiche Befugnisse bis hin zu Durchsuchungen und Schusswaffengebrauch eingeräumt. Die Bewerber müssen zwischen 20 und 24 Jahre alt sein und können nach zwei Jahren in den Polizeidienst übernommen werden.

Vor allem wegen der Übertragung hoheitlicher Kernaufgaben an einfache Angestellte kündigte die PDS Verfassungsbeschwerde an. Auch die Gewerkschaft der Polizei hatte von einer „Mogelpackung“ gesprochen.

MICHAEL BARTSCH

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen