WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Am heutigen Montag wird der für seinen in wildem Wortspielwahn gefundenen Namen weithin berühmte Infoladen Stattmitte für einen Antifa-Infoabend genutzt und die nationale Kameradschaft „Märkischer Heimatschutz“, die vor allem in Brandenburg agiert und agitiert, vorgestellt. An dem Abend wird gezeigt, dass diese quietschfidele Kameradschaft mitnichten nur eine biedere Interessenvertretung national Verirrter ist, sondern aktiv und mit Gewaltpotenzial gegen alles vorgeht, was ihr nicht passt, und zugleich mit Erfolg das betreibt, was man in Sportvereinen und bei Bürgermeisters gern „Nachwuchspflege“ nennt. Die in dieser Kolumne zuletzt ja oft aufgetretene Initiative „Anders arbeiten oder gar nicht“ ist tatsächlich, allen Sozialforen und Attac-Treffen zum Trotz, eine der aktivsten Berliner Gruppen. Jetzt organisiert sie ein Treffen am Wochenende, eine – na ja – „Planschmiede“ gegen den Sozialabbau in Deutschland und insbesondere in Berlin. Am Freitag wird im Versammlungsraum des Mehringhofs noch mal über all das gesprochen, was seit den Hartz-Gesetzen, der so genannten Agenda 2010 und der Gesundheitsreform über die Arbeitenden und Arbeitslosen hereingebrochen ist, während Staat und Stadt zugleich allem, was sie erfolgreich nennen, immer mehr Freiheiten gewähren, sei es durch die Abschaffung der Vermögensteuer, sei es durch Investitionszulagen. Am Samstag dann wird ein Open Space geschaffen, in mehreren Arbeitsgruppen wird diskutiert, auf welche Weise man gegen diese Sozialpolitik und ihre Folgen vorgehen, wie man sich den Maßnahmen entziehen und wie Betroffenen geholfen werden kann. Zugleich werden bereits aktive Gruppen wie die Stadtteilgenossenschaft Schöneberg oder die Erwerbsloseninitiative Piquetero vorgestellt. Beginn am Freitag um 19, am Samstag um 11 Uhr.