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Archiv-Artikel

WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Kato, U- Bhf. Schlesisches Tor, 19 Uhr
LSVD-Lokal, Willmanndamm 8, 19.30 Uhr

Das Thema bleibt leider aktuell. Wie heute ja auch die Veranstaltung „Opa war kein Nazi“ im Café Morgenrot beweist, wissen nämlich viele Jugendliche nicht oder nicht mehr, was ihre Vorväter und -mütter getan haben. Das Jugendbündnis „Bunt statt Braun“ aus Treptow und Köpenick hat sich im letzten Jahr aufgemacht, um das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau zu besuchen. Aus dieser Reise ist nun eine Ausstellung hervorgegangen, die man in Haus der Jugend Köpenick betrachten kann. Nichts für Leute, die sich mit dem Thema auskennen, gleichwohl aber ein interessanter und auf jeden Fall zu würdigender Blick. Ebenfalls heute wird über die „Selbstabschaffung des homosexuellen Subjekts“ geredet, also über jene Lesben und insbesondere Schwulen, die sich aus einem exotistischen Impuls heraus den Islam schönreden, und plötzlich ihr Begehren auf eine Religion hin ausrichten, die nicht nur nichts mit dem begehrten Mann/der begehrten Frau zu tun hat, sondern darüber hinaus eine Lehre der Diskriminierung von Homosexualität ist (wie die katholische Lehre hier). Die Gruppe queer for IsraeI hat sich des Themas angenommen und wird im LSVD-Lokal miles über die freiwillige Selbstpreisgabe reden, zu der man ja, frei nach einer Siegessäulen-Kolumne sagen kann: „Dafür haben wir nicht gekämpft.“ Am Sonntag dann wird wieder einmal das Kato Ort einer Infoveranstaltung, erneut geht es um „Coca-Cola-Gewerkschafter“ in Kolumbien, die offensichtlich Opfer eines Mordkomplotts geworden sind. Neben einem einführenden Videofilm der kanal-b-Gruppe wird es auch eine Diskussion geben, bei der es auch darum geht, wie sich hiesige Gewerkschafter solidarisieren oder eben gerade nicht. Denn das Wissen darum, dass man hier auch auf Kosten der so genannten Dritten Welt so gut lebt, führt bislang kaum zu Handlungen.

Haus der Jugend Köpenick, Rudower Straße 51, Mi–Fr 17–20 Uhr, Sa+So 15–19 Uhr