: Vorwürfe gegen Virchow-Klinikum
■ Herzzentrum führt angeblich Versuche an Hunden durch
Berliner Tierversuchsgegner haben dem Herzzentrum im Rudolf-Virchow-Klinikum „ethisch nicht vertretbare“ Versuche mit Beagle-Hunden vorgeworfen. Wie Christiane Bernhardt erklärte, wird an der renommierten Klinik derzeit mit einem sogenannten Halsherz an den Vierbeinern experimentiert. Nicht weniger als 60 dieser als sehr sanftmütig geltenden Tiere seien dafür von der zuständigen Behörde beim Gesundheitssenat entgegen dem Votum der Tierversuchskommission genehmigt worden. Mit den Experimenten, bei denen einem ausgewachsenen Hund das Spenderherz eines Welpen unter die Haut des Halsgewebes verpflanzt wird, soll eine verbesserte Diagnostik nach Organtransplantationen erreicht werden. Nach Ansicht der Tierschützer sind die Versuche jedoch in keiner Weise geeignet, dieses Ziel auch zu erreichen. „Selbst ein Laie kann unschwer erkennen, daß dieses ,Halsherz‘, das dem Kreislauf nur beigeschlossen wird, wenig mit der komplizierten Situation beim transplantierten Menschen zu tun hat“, meinte Frau Bernhardt. Die Versuche seien ethisch nicht vertretbar, weil der zu erwartende Erkenntnisgewinn in keinem Verhältnis zu dem Tod von 60 Tieren stehe. Auch die „Ärzte gegen Tierversuche“ und die „Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch“ beim Bundesgesundheitsamt hätten den wissenschaftlichen Zweck der Experimente in Frage gestellt. ADN
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