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Vorurteilen heimleuchten

■ Initiativ-Bündnis in Schnelsen wehrt sich gegen Benachteiligung von Muslimen

Mit einem Lichterumzug durch ihr Viertel wollen Initiativen und Anwohner in Schnelsen-Süd heute Nachmittag für das „friedliche Zusammenleben aller Menschen, egal welcher Hautfarbe und Religion“ demonstrieren. „Wir wollen der nicht-offiziellen Repression, der Muslime seit dem 11. September im Alltag ausgesetzt sind, unsere Solidarität entgegensetzen“, sagt Organisator Joachim Gerbing.

Viele Muslime berichteten von beruflichen und privaten Nachteilen, die ihnen seither wiederfahren: „Sei es, dass sich die Menschen im Bus nicht mehr neben sie setzen oder ihre Arbeitgeber verkünden, künftig keine Muslime mehr einzustellen oder sie tatsächlich ihre Arbeit verlieren“.

Gerbing koordiniert im Rahmen des örtlichen „Schnittstellenprojekt Schnelsen-Süd“ die Zusammenarbeit sozialer Einrichtungen vor Ort. An der Demo, die um 16.30 Uhr an der Schule Röthmoorweg beginnt, sind neben der Islamischen Gemeinde auch der Jugendclub Schnelsen, mehrere Kindertagesstätten und Mitarbeiter der SAGA beteiligt, die die ehemals auch unter dem Namen „Spanische Furt“ bekannte Wohnsiedlung betreuen.

Eine vergleichbare Lichterketten-Aktion mit vorangehender öffentlicher Podiumsdiskussion war ursrpünglich auch für heute auf dem Harburger Rathausmarkt geplant. Aus „organisatorischen Gründen“, so Bezirksamtsleiter Bernhard Hellriegel, müsse die Veranstaltung leider ausfallen. Ungeachtet dessen existiere der nach dem 11. September gegründete „Runde Tisch“ weiter, an dem neben der Technischen Universität Harburg auch die Evangelische und Muslimische Gemeinde teilnehmen, um Probleme des täglichen Zusammenlebens zu erörtern.

Kaija Kutter

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