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■ „Youth 4 Youth“: Jugend-Aid für Folteropfer in der alten TU-Mensa

Wenn Oliver zur Probe kommt, grinsen die anderen Bandmitglieder von „Slam“ ihn schon mal mit mokanter Nachsicht an – und schütteln ihre wildbewachsenen Häupter. Ein Gitarrist ohne Rudimente eines Holzfällerhemdes am Leibe, gar ohne mit der Gartenschere getürkte Löcher in den Beinkleidern ist nicht gerade der Traum von einem passionierten „Grunger“. Doch die stilechten Jungs, die wissen, wie man die Kopfflora in Frittenfett schwenkt, ließen sich schnell von ihrem Kollegen für die Idee gewinnen, laute Töne mit einem guten Zweck zu verbinden. Am 25. Februar beschallt die Gruppe zusammen mit Substream, Three 4 One, Bright Side, Supposed to Fall und Circus von 20 bis 2 Uhr die alte TU-Mensa in der Hardenbergstraße. Das klangvolle Motto: „Youth 4 Youth“.

Der Erlös geht an das „Behandlungszentrum für Folteropfer“, eine Abteilung im Klinikum Westend. Jugendliche, die in ihren Heimatländern wegen ihrer politischen Überzeugung oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit verfolgt und brutal gequält wurden, sollen hier bei einer Gestaltungstherapie lernen, ihren Erinnerungen und Alpträumen mit Pinsel und Farbe zu begegnen und endlich zur Ruhe zu kommen.

Zwei Monate lang telefonierte Oliver, unterstützt von fünf Schülern der Wald-Oberschule und der Anna-Freud-Schule mit allen Freunden und Freundesfreunden, um das Projekt auf die Beine zu stellen. Demokassetten von 30 Nachwuchsbands landeten auf ihren Schreibtischen. Über die Ausländerbeauftragte Azize Tank vom Bezirksamt Charlottenburg kamen die Schüler mit dem Asta in Kontakt, der nicht nur für die Bühne sorgte. „Wir haben gearbeitet wie die Blöden“, faßt Jury Tetzlaff das Engagement der Studenten zusammen. Er und Oliver bildeten dann auch die Jury. „Die Gruppen sollten aus verschiedenen Berliner Stadtteilen kommen und unterschiedliche Stile vertreten.“ Folkiges, Poppiges ist bei „Youth 4 Youth“ ebenso vertreten wie Heavy Metal und Rock à la Cream.

Vor zwei Jahren machte Oliver schon einmal mit einem Benefizabend auf seine und andere Schülerbands aufmerksam. Damals rockten sie für ein Kinderkrankenhaus in Split. 4.500 Mark gingen damals Über die Grenzen – in Form von Milchpulver.

Alte TU-Mensa, Hardenbergstraße 34, Charlottenburg, Einlaß 19 Uhr, Beginn 20 Uhr

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