: Vorschlag für die Verkehrspolitik eines rotgrünen Senats
Die Sozialdemokraten waren entsetzt. Gleich zu Beginn der Wochenend-Klausur legte GAL-Verkehrs-Experte Martin Schmidt ein Konzept zur Lösung der Verkehrsprobleme vor, das in weiten Teilen SPD-Beschlüssen entspricht.
Das kleine Problem dabei: Der „Vorschlag für die Verkehrspolitik eines rotgrünen Senats“ erscheint vielen SPDlern als zu autofeindlich. Sie befürchten, daß eine Umsetzung allzu viele autofahrende SPD-WählerInnen ins bürgerliche Lager treibt.
Die taz veröffentlicht die grünen Vorschläge in Auszügen:
Der Senat fördert nachhaltig das Zu-Fuß gehen, die Benutzung von Fahrrad, Bus und Bahn. Zu diesem Zweck:
–sollen Zebrastreifen und fußgängerfreundliche Ampelschaltungen vermehrt, Gehwege verbreitert, Fußgängerzone ausgeweitet werden
–Fahrradstraßen eingeführt, geeignete Einbahnstraßen für Radfahrer in beide Richtungen geöffnet werden. Radwege sollen nur noch an Hauptstraßen separat geführt werden. Auf den anderen sollen entweder kombinierte Rad- und Busspuren eingerichtet oder die Fahrbahn Rad und Auto dienen
–Der HVV-Fahrplan wird stärker vernetzt, die Tarife vereinfacht, Busbeschleunigungsmaßnahmen ausgeweitet, das Busnetz durch sogenannte „Quartiersbusse“ in den Stadtteilen ausgeweitet
–Das Frauen-Nacht-Taxi in Bergedorf wird weiterbetrieben und auf andere Stadtteile ausgedehnt
–Baubeginn für die erste Linie der wieder einzuführenden Straßenbahn soll 1996 sein
–Parkgebühren werden erhöht, das Parkplatzangebot reduziert
–Tempo-30-Zonen werden ausgeweitet
–Autofreie Sonntage sollen eingeführt, Fahrverbote bei hoher Luftbelastung, insbesondere für schadstoffreiche Autos, ausgeweitet.
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