: Vorbildliches Belgien
NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück lobt die Zusammenarbeit: „So soll grenzenloses Europa sein“
EUPEN dpa/taz Nordrhein-Westfalen und die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens wollen ihre nachbarschaftliche Zusammenarbeit noch weiter verstärken. Das betonten NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) und der Regierungschef der Deutschsprachigen Gemeinschaft Ostbelgiens, Karl-Heinz Lambertz, gestern bei der Unterzeichnung einer entsprechenden Erklärung in der Regionalhauptstadt Eupen. Die langjährige Kooperation in Kunst und Kultur, Tourismus, Medien, Jugend, Bildung und Schule sei vorbildlich und in der Region bereits selbstverständlich und alltäglich geworden, betonte Steinbrück: „Und genauso sollte es auch in einem fast grenzenlosen Europa sein.“
Zu den zentralen künftigen Gemeinschaftsaufgaben zählen nach Aussage Steinbrücks auch die Entwicklung des neuen, an Belgien angrenzenden Nationalparks Eifel sowie die Schärfung des Profils der Vierländerregion, also die Zusammenarbeit Nordrhein-Westfalens auch mit den Niederlanden und Luxemburg. Ebenfalls vereinbarten die beiden Ministerpräsidenten nach Angaben der Düsseldorfer Staatskanzlei eine engere Zusammenarbeit im Medienbereich. So wurde eine Studie vereinbart, die die Potenziale eines gemeinsamen über Antenne empfangenen digitalen Fernsehens prüfen soll.
Die Deutschsprachige Gemeinschaft ist mit 71.000 Menschen der kleinste Bestandteil des Föderalstaats Belgien und politisch eigenständig. Amtssprache der seit Ende des ersten Weltkriegs belgischen Region um Eupen und Malmedy ist Deutsch.