Vorbild Berliner Bankgesellschaft

betr.: „Mehr als ein Provinzskandal“, taz vom 13. 12. 07

Schon vor mehr als sechs Jahren wollte die Berliner Bankgesellschaft im Kreis der ganz Großen mitspielen. Wie heute ging es damals auch um Immobilien, wobei es sich nicht um Kredite, sondern um Mietzinsgarantien bei (in der Branche) unüblich langen Laufzeiten handelte. Wie jetzt in Sachsen verließ man sich darauf, dass das Land bei Problemen einspringt. Der Fall trat ein und führte zur Überschuldung des Landes. Schuldenhilfe vom Bund für das Land Berlin wurde abgelehnt – zur Freude der anderen Bundesländer.

Statt sich über einen Vorteil im Wettbewerb zwischen den Bundesländern zu freuen, hätten die Länder dies zum Anlass nehmen können, die Tätigkeiten ihrer Landesbanken zu überprüfen. Auch später wäre noch genug Zeit geblieben, die jetzige Krise der Sachsen LB zu verhindern. Vielleicht hätte man die Landesfürsten nur besser darüber informieren müssen, was in Berlin mit der damals stärksten Partei passierte: Sie spielt heute auf Landesebene nicht mal mehr in der Opposition eine bedeutende Rolle. INGO GANZ, Berlin