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Vor zehnJahren

Deputationsreisen aus Lottomitteln waren schon vor zehn Jahren umstritten. „Bremen ist ein Selbstbedienungsladen der Genossen“, zitierte die taz bremen heute vor zehn Jahren den Tenor eines Pressetermins, den der CDU-Fraktionsvorsitzende Peter Kudella anberaumt hatte. Filz, alles Filz, befand Kudella und hatte gleich ein Beispiel parat: Die Sozialdeputation der Bürgerschaft wollte sich im Oktober des Jahres auf „Dienstreise“ begeben, nach Bologna, um sich über die italienische Anti-Psychiatrie zu informieren. Mit SPD-Stimmen habe sich die Deputation einen Zuschlag von 6.000 Mark bewilligt – aus Lottomitteln. Die sind aber für gemeinnützige Zwecke vorgesehen und nicht für Dienstessen und Dolmetscherdienste in der Toscana. So war der Mehrbedarf nämlich begründet. Die CDU-Deputierten sagten aus Protest ihre Teilnahme ab. Senatsdirektor Hans-Christoph Hoppensack erklärte schließlich auf Lottomittel als Reisekasse zu verzichten, und falls die Deputation nach dem Hick-Hack das Reisen sein lässt, „werden wir nicht weinen“.

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